STEIERMARK SCHAU 2025 im UNESCO-Weltkulturerbe

Schloss Eggenberg als Mittelpunkt der dritten STEIERMARK SCHAU

Text: - 05.03.2024

Rubrik: Kulturland Steiermark
Planetensaal im Schloss Eggenberg

Schloss Eggenberg, Planetensaal (Credit: Universalmuseum Joanneum/Peter Gradischnigg)

2025 verwandelt sich das Schloss Eggenberg zum Schauplatz der dritten STEIERMARK SCHAU. Begleitet von einem mobilen Pavillon wird hier von April bis November 2025 die Geschichte des Herrschaftsgeschlechts der Eggenberger erzählt.

Die dritte

STEIERMARK SCHAU

wird 2025 in den Räumen des Schloss Eggenberg stattfinden. Das vom Land Steiermark im Jahr 2021 ins Leben gerufene Format wird auch in seiner dritten Auflage vom Universalmuseum Joanneum umgesetzt. Nachdem sich die erste Ausgabe auf die Entwicklung, Identität und Zukunft der Steiermark konzentrierte, erkundete die zweite Ausgabe im Jahr 2023 die Vielfalt des Lebens am Hauptstandort Tierwelt Herberstein. Die bevorstehende Ausgabe taucht tief in die Welt der Eggenberger ein und eröffnet Parallelen zu unserer heutigen Zeit.

„Mit der STEIERMARK SCHAU wollen wir 2025 in die Welt der Eggenberger eintauchen, Parallelen erschließen und eine Brücke aus dem Barock in die heutige Zeit schlagen. Schloss Eggenberg wird dabei DIE große Bühne sein, komplettiert durch einen dreiteiligen Pavillon. Er wird die Geschichte in die Gegenwart transformieren und ein Bote der STEIERMARK SCHAU sein“, so Landeshauptmann Christopher Drexler bei der Themenbekanntgabe im März 2024.

Die Verantwortlichen der STEIERMARK SCHAU 2025: Günther Holler-Schuster (Kurator Pavillon), Marko Mele (wissenschaftl. Direktor UMJ), Anton Lang (Landeshauptmann-Stv.), Christopher Drexler (Landeshauptmann Steiermark), Barbara Kaiser (Wissenschaft und Forschung), Paul Schuster (Projektleitung Standort Eggenberg), Josef Schrammel (kaufmännischer Direktor UMJ), v.l., (Credit:: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek)

Barocke Welten als Bühne

Prunkräume und Planetensaal bilden dabei das Herzstück und schlüpfen im Rahmen der multimedialen Ausstellung wieder in ihre ursprüngliche Rolle: Sie werden zur Bühne für die Inszenierung einer fürstlichen Familie, die es geschafft hat, ihr Scheitern mithilfe eines Kunstwerks zur ewigen Erfolgsgeschichte zu formen. Die Pläne des Bauherrn Hans Ulrich von Eggenberg waren so ehrgeizig wie er selbst: Kein einfaches Schloss, sondern eine königliche Residenz – Sinnbild für Ruhm und Rang einer Familie, der es gelang, unter die ersten Familien des Reichs aufzusteigen – sollte entstehen. 1625 begann der Bau von Schloss Eggenberg als Modell einer neuen Ordnung, einer Veränderung zum Besseren. Es entstand in einer Epoche, die geprägt war von Umbruch und Chaos: Krieg, Seuchen und Hunger, Glaubenskonflikt und Klimakrise, Hyper-Inflation und Staatsbankrott gehen mit tiefen sozialen und ökonomischen Umbrüchen einher. Das Weltbild verändert sich radikal. Eggenberg wird hier zum fernen Spiegel, der auch andere Perspektiven auf unsere eigene Krisenzeit eröffnet.
Schloss Eggenberg

Schloss Eggenberg (Credit: Universalmuseum Joanneum / Jare)

Selbstinszenierung als Motto

In der STEIERMARK SCHAU 2025 soll das Schloss nicht als Raum für Ausstellungen dienen, es soll sich selbst inszenieren. Deckengemälde, auf denen sich die Eggenberger als alle möglichen Figuren darstellen ließen, werden genauer untersucht. Das Münzkabinett übernimmt die Aufgabe des Kassenprüfers und beleuchtet die Geld- und Wirtschaftsgeschichte des 17. Jahrhunderts sowie den geldgeschichtlichen Hintergrund, vor dem sich Aufstieg und Niedergang der Dynastie der Eggenberger abgespielt haben. Und schließlich wird das Archäologiemuseum die Besucher*innen auf eine Reise in das Graz des 17. Jahrhunderts einladen. Eine Kooperation mit der Styriarte wird auch den Klang jener Zeit aufleben lassen. Eggenberg soll 2025 alle Gäste überraschen, auch jene, die das Schloss gut kennen. Dazu hat das kuratorische Team rund um Leiter Paul Schuster mit den vielfach preisgekrönten Content- und Ausstellungsdesigner*innen von Studio Louter und OPERA Amsterdam ein innovatives Konzept für die 24 Prunkräume erarbeitet. Kostbare internationale Leihgaben werden ebenso gezeigt wie Kunstwerke und Lebenszeugnisse aus dem ehemaligen Besitz der Fürsten Eggenberg, die nach mehr als 300 Jahren für kurze Zeit nach Graz zurückkehren. Sie werden einen neuen Blick auf die Lebenswelt und Bedeutung dieses Fürstenhofes erlauben, der sich einst von Südböhmen bis an die Adria erstreckte.

Planetengarten

Planetengarten. (Credit: Universalmuseum Joanneum / zepp®cam.at/Graz, Austria)