12 Folgen im Wahnsinn des rechten Betriebsalltags

Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Text: Robert Goessl - 13.05.2025

Rubrik: Theater

Lorenz Kabas, Monika Klengel, Jacob Banigan, Juilette Eröd, Eva Hofer (Credit Johannes Gellner)

Die Impro-Serie des Theaters im Bahnhof war an sechs Abenden vor Ort zu sehen, an denen jeweils zwei Folgen gezeigt wurden. Das zynische Setting wurde nach jeder Folge wieder auf Null gestellt, sodass jede Folge für sich allen stehen könnte – obwohl manchmal blieb dann doch etwas erhalten. In diesem Rückblick wird versucht, vergängliches Improtheater zu bewahren oder auch, nachdem im Herbst eine zweite Staffel folgen wird, einen Einblick in das zu geben, was bisher geschah.

 

Der Kipppunkt an Ort und Stelle:

Man stelle sich ein etwas in die Jahre gekommenes Gebäude an der Ecke Dornschneidergasse/Hergottwiesgasse in Graz vor. Dort ist die Heimstätte des 1965 gegründeten Familienbetriebes „Gas Toni“, geführt von einem Patriarchen namens Anton Meier. Immer schon auf Seiten der Fleißigen und Tüchtigen, die das Werkl namens Wirtschaft am Laufen halten, ist dort die Zeit etwas stehengeblieben. Es werden Werte hochgehalten, nach oben geschimpft und nach unten getreten, in der Hoffnung, auch einmal da oben zu sein. Da es weder eine Klimakrise noch eine Finanzkrise, die durch die Elimination aller illegalen Ausländer nicht zu beseitigen wäre, gibt, scheint das nur eine Frage der Zeit, bis endlich die Richtigen an die Macht kommen, die die Wirtschaft wieder nach vorne bringen - und damit auch gleich alle Arbeitsfaulen zur Arbeit und die Frauen zurück an den Herd. Doch in dem Moment, wo die erste Hochrechnung zur Nationalratswahl verkündet wird, ist die Freude und die Erleichterung dann so groß, dass der Patriarch einen Herzinfarkt erleidet und ins Koma fällt.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Fotocredit: Johannes Gellner

Die Protagonist:innen:

Sabine Meier (Monika Klengel) ist die ältere Tochter von Anton Meier. Das flotte Bienchen war so etwas wie Papas Liebling und rannte von Kindheit an durch die Firmenräumlichkeiten, wo sie sogar im Lager ihre Jungfräulichkeit verloren hat. Sie ist stilsicher – schließlich hat sie eine Ausbildung in der Modebranche absolviert – war aber dort letztendlich doch nicht so erfolgreich. Sie wurde vom Vater in seinem letzten Atemzug bei Bewusstsein zur Geschäftsführerin ernannt, aber das sehr, sehr leise – was ihre Schwester Astrid als etwas unfair empfindet – schließlich hat sie die Erfahrung im Betrieb. Neben der Liebe zu ihrer Tigerskulptur in ihrem Büro, die sie gerne zur Beruhigung streichelt, hat sie auch ein Gspusi mit dem „Martinigansl“ Martin, dem Grafiker der Firma, wobei sich das in erster Linie auf Weihnachts- und andere Feiern beschränkt.
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Monika Klengel (Fotocredit: Johannes Gellner)

Astrid Müller (Eva Hofer) ist die jüngere Tochter von Anton Meier. Sie ist eine Mischung aus fleißiger Arbeiterin und Partygirl, zugleich Tradewife ohne herausragende Hausarbeitsambitionen, und hat die Familienwerte und die Härte ihres Vaters übernommen. Mit 15 in den Betrieb eingetreten, hat sie alles von der Pike auf gelernt, und wäre daher auch die logische Nachfolgerin ihres Vaters, aber es kam nun einmal anderes. So fügt sie sich in ihre neue Rolle, auch wenn sie hin und wieder ihre Schwester spüren lässt, wer eigentlich die Kompetenz in der Firma hätte, obwohl sich ihr Arbeitsplatz nicht im Chefbüro sondern im Sozialraum der Firma befindet. Sie ist auch verheiratet, hat einen Sohn und sogar zwei Enkelkinder, aber leider ist ihre Schwiegertochter eine links-linke woke Spinnerin, und so sieht sie diese nur sehr selten. Sie verkörpert in ihrer zynischen Rolle traditionelle Werte, die sie für sich aber so zurechtbiegt, dass sie als Frau trotzdem eine starke Figur abgeben kann, obwohl sie eigentlich daheim am Herd an der Seite ihres Mannes stehen sollte. Und sie möchte auch ein sauberes Land , so sauber wie es damals war, mit der nötigen Härte und der nötigen Ordnung samt aller gebräuchlichen Vorurteile.
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Eva Hofer. (Fotocredit: Johannes Gellner)

Eszter Tóth (Juliette Eröd) ist die Seele und das Arbeitstier des Betriebs. Anton Meier hat sie auf einer Messe in Ungarn aufgegabelt und sie dann gleich nach Graz mitgenommen. Sie fühlte sich in ihrer Rolle als Liebhaberin und billige Arbeitskraft perfekt ein und ist seitdem nicht mehr aus der Firma wegzudenken. Sie ist auch Bewunderin von Viktor Orbán und stets auf Ordnung bedacht, ohne große Ambitionen, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Zur Sicherheit hat sie so einiges in ihrem Schreibtisch, alles, was im Zweifelsfall irgendjemand brauchen könnte, auch eine Likörflasche, um mal kurz bei einem Stamperl verschnaufen zu können.
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Juliette Eröd. (Fotocredit: Johannes Gellner)

Martin Leitner (Lorenz Kabas) ist teilzeitangestellter Grafiker mit Vollzeit-Einsatz. Er ist etwas schusselig, ein linker Softie, der neben dem Prospektdesign, der IT und dem Marketingauftritt für auch sonst alles Mögliche zuständig ist, von Hilfsarbeiten bis zum Liebhaben von Sabine. Irgendwie ist er ja süß, obwohl er ein unverbesserlicher Gutmensch ist und weltanschaulich sogar nicht in die Firma passt. Aber er hat das ganze hier liebgewonnen, ohne zu wissen warum. Und er hat auch die „Gasoline“, das Firmenmaskottchen, entworfen – ein Meilenstein der Markenidentifikation.
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Lorenz Kabas (Fotocredit: Johannes Gellner)

Mike (Jacob Banigan) ist Lagerarbeiter als personifizierter Running Gag, der immer wieder auf unterschiedliche Weise mal mehr und mal weniger das System der Firma beeinflusst. Er erhält pro Folge eine andere Nationalität, die vom Publikum bestimmt wird. Aber auf jeden Fall ist er Ausländer und in der Betriebshierarchie deswegen auf natürliche Weise am unteren Ende – was man ihm auch immer ständig spüren lässt. Manchmal wird ihm sogar ein wenig Respekt zuteil, wenn seine überbordende Kreativität den Firmenalltag maßgeblich verändert.
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Jacob Banigan (Fotocredit: Johannes Gellner)

Das System:

Pro Abend gibt es zwei Folgen, bei denen das Publikum das Thema und die Nationalität von Mike bestimmen darf. Bei jeder 2. Folge des Tages gibt es auch ein(e) Gäst:in, die in einer von ihr ausgedachten – manchmal spontan erfundenen – Rolle in den Betrieb einsteigt und so Sabine, Astrid, Eszter, Martin und Mike vor ungeahnte neue Herausforderungen und dabei auch so manches im Betrieb auf den Kopf stellt. Aber zur Beruhigung kann man sich gemeinsam an das Fenster im Sozialraum zum Rauchen zurückziehen. Immer wieder besuchen die Protagonist:innen auch ihren im Koma liegenden Vater im Krankenhaus und reflektieren dabei ihre Gefühle und den Zustand der Firma. Dabei sind die per Live-Video auf einer schmalen Leinwand mit all ihren Emotionen sichtbar.
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Juliette Eröd. (Fotocredit: Johannes Gellner)

23.01.: Folge 1: „Kürzungen im Sozialbereich“

Mike ist Slowene – kreativ und aggressiv unterstützend Man sehnt sich nach der Vergangenheit, schwelgt in Kindheitserinnerungen, aber vor allem ist da der Geldmangel – man ist nicht flüssig, denn die Kunden sind zahlungssäumig. Sabine versucht alle möglichen staatlichen Förderungen anzuzapfen, sie sucht nach sozialen und wirtschaftlichen Töpfen, die man ausnutzen könnte. Martin ist da skeptisch im Namen der Gerechtigkeit, was ihm böse Blicke und Unverständnis von Sabine, Astrid und Eszter einbringt. Also geht es ans Geldeintreiben, der Inkasso-Anzug des Patriarchen soll dafür herhalten.
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Juliette Eröd, Lorenz Kabas, Eva Hofer, Jacob Banigan. (Fotocredit: Johannes Gellner)

Martin soll ihn tragen und Sabine bei den „Kundenbesuchen“ begleiten. Schon der Vater trug diesen Anzug, und war in der Wahl seiner Mittel sehr direkt, doch mit dieser Qualität der Einschüchterung kann Martin nicht mithalten, auch wenn ihm Mike aus dem Lager dazu eine Waffe bringt, die auch schon der Vater immer bei sich trug. Zudem leidet Astrids Mann, der im Übrigen voraussichtlich nie in einer Folge als Person auftauchen wird, an psychischen Problemen. Und so organisiert Eszter für ihn und Astrid eine Reha in Ungarn am Plattensee auf Kosten der Firma, weil das immer schon so üblich war. Doch wo soll das Geld dafür herkommen? In dieser ersten Folge konnte man die Figuren mit all ihren Stärken und Schwächen und ihren Charakterzügen kennenlernen und auch den Betriebsalltag samten dessen Wertesystem.
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Eva Hofer, Juliette Eröd, Lorenz Kabas, Monika Klengel, Jacob Banigan (Fotocredit: Johannes Gellner)

23.01.: Folge 2: „Neid“

Mike ist Norweger - kühl aber liebenswert Gast: Ed. Hauswirth als Freund des Vaters und schmieriger Unternehmer und Politiker Astrid und ihr Mann sind wieder zurück von der Reha – doch werden die finanziellen Mittel immer knapper. Es kann so nicht weitergehen, denn das durchaus nicht unbeträchtliche Schwarzgeld des Vaters ist nicht verfügbar. Und trotz diese Probleme verstricken sich Sabine und Astrid immer wieder beim nostalgischen Betrachten der Fotoalben in Neiddebatten um ihr Aussehen.
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Lorenz Kabas, Juliette Eröd, Eva Hofer (Fotocredit: Johannes Gellner)

Als dann der Unternehmer von gegenüber aus derselben Branche den Betrieb besucht, stellt sich heraus, dass es da noch ein paar Abgründe gibt. Zwar ist er ein alter Freund des Vaters und mit ihm durch langjähriges Säbelfechten verbunden, doch nachdem er auch der Vorsitzende der freiheitlichen Wirtschaftsvertretung ist und die Wahl ansteht, hätte er halt gerne eine Spende von 100000 € für den Wahlkampf. So war es laut ihm beim Gas Toni immer üblich. Als Faustpfand hat er auch sicherheitshalber ein paar verfängliche Fotos von Eszter – er war halt seinerzeit auch mit dem Gas Toni bei der Messe in Ungarn. Die Schmierigkeit von Ed. Hauswirth in dieser Rolle ist dabei unübertroffen. Eszter kämpft vergeblich hartnäckig um die Fotos, aber es ist, als ob an diesem Mann alles einfach abperlt.
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Ed. Hauswirth, Monika Klengel, Eva Hofer, Juliette Eröd, Lorenz Kabas (Fotocredit: Johannes Gellner)

Dann wird von ihm auch noch Martin abgeworben mit hohem Lohnversprechen und gutem Kantinenessen, und Sabine fordert von Martin die zwölf Kondome zurück, die sie für die gemeinsamen Liebesnächte gekauft hat. Er muss dort aber auch die grafische Gestaltung für den freiheitlichen Wahlkampf machen. Deswegen kehrt er reumütig zurück – mit fünfzehn Kondomen. Als dann das Ende des Betriebs naht, kommt die Erlösung: Die Wahl ist gewonnen, und damit sind die 100000 € vergessen, denn jetzt sitzt man ja selbst am staatlichen Futtertrog. Und zudem findet Astrid auch noch das Schwarzgeld des Vaters! Alles ist gut – fast: Nach einer Umarmung, zu der Mike nicht zugestimmt hat, denkt er daran, eine Klage wegen sexueller Belästigung einzubringen.

30.01.: Folge 3: „Budgetloch“

Mike ist Chinese - ruhig aber stets hilfsbereit und technisch unauffällig versiert Gästin: Elisabeth Holzmeister als Ex-Kollegin von Sabine aus der Modebranche mit finanziellen Forderungen Es gibt wieder einmal Geldsorgen, die Konjunktur schwächelt, die Kunden verlangen Rabatte und das Gas will auch nicht so recht fließen. Martin hat sich bei den Weihnachtseinkäufen übernommen, der alternative Kindergarten für Astrids Enkel verschlingt Unsummen, noch dazu verdirbt er ihre Enkel mit links-linkem woken Zeugs. Denn angeblich dürfen sich die Kinder in der Früh entscheiden, welches Geschlecht sie heute haben wollen. Neben diesem Untergang des Abendlandes muss auch noch Eszters Dach repariert werden. Doch auch in der Modevergangenheit von Sabine finden sich Abgründe.
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Monika Klengel (Fotocredit: KUMA)

Eine Ex-Partnerin von ihr erscheint und teilt ihr mit, dass ihre letzte hochpreisige Kollektion buchstäblich an den Nähten auseinanderfällt, und droht mit Klage – es sei denn, Sabine kommt für den Schaden auf. Der geldgierige Teufel in Frauengestalt, den Elisabeth Holzmeister verkörpert, schreckt vor nichts zurück. Doch es gibt auch so gut wie nichts mehr, was in der Firma von Wert ist, außer vielleicht die Tigerskulptur in Sabines Büro. Ohne ihr Wissen untersuchen Astrid und Martin die Figur, und beschließen, sie ins Internet zum Verkauf zu stellen, wobei sich der Grafiker Martin erhebliche Mühe gibt, die Fotos fürs Netz etwas aufzupimpen. Sabine hält dem Druck nicht stand – und so stimmt sie dem Verkauf zu.
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Lorenz Kabas, Eva Hofer, Jacob Banigan. (Fotocredit: KUMA)

Unerwarteterweise, vielleicht auch mit etwas unauffälliger Hilfe von Mike, scheint die Skulptur vor allem in China von erheblichem Wert zu sein, und der Preis bei der Internetauktion steigt in lichte Höhen. Doch selbst das ist der Ex-Partnerin nicht genug. Sie räumt auch das Lager aus, worauf der Betrieb nun vor dem Nichts stünde, hätte nicht Martin die Idee, 3D-Drucke von der Tigerskulptur anzufertigen, um diese als echt und damit gewinnbringend zu verkaufen: Wird nun aus dem „Gas Toni“ ein „Tiger Toni“?

30.01.: Folge 4: „Nostalgie“

Mike ist Argentinier (mit Schnauzbart und Tango im Blut!) Gästin: Martina Zinner als One-Night-Stand von Martin aus tiefster Vergangenheit mit einem 30-jährigen Sohn als Produkt dieser kurzfristigen Liaison Es wird romantisch! Und ein Gefühl des Wohlbefindens kehrt im Betriebsalltag ein. Obwohl – früher war alles besser, als der Gas Toni mit unermesslichem Einsatz und ständiger Arbeit alles in der Firma unter Kontrolle hatte. Was waren das für schöne Zeiten, als sein Wort noch Gesetz war, und man nur das zu machen brauchte, was er wollte und für richtig hielt – alles war so einfach und so klar!
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Monika Klengel, Lorenz Kabas. (Fotocredit: Johannes Gellner)

Auch Martin bekommt Besuch aus der Vergangenheit – da gab es vor Ewigkeiten einen One-Night-Stand mit einer Dame vom Land, und diese hat ihn nun nach langer Suche gefunden. Martina Zinner tritt dazu stilecht im Dirndl auf als resche selbstbewusste und ehemalig alleinerziehende Mutter, ohne dabei finanzielle Forderungen zu haben. Nachdem der gemeinsame Sohn schon dreißig ist und ohnehin nichts von seinem Vater wissen will, erscheint das auch allen logisch, was durchaus auch in Martins Sinne ist. Auch wenn er seitdem kräftig abgenommen hat, scheint sie wohl noch etwas Interesse an ihm zu haben. Sabine betrachtet das ganze natürlicherweise mit etwas Skepsis, aber Martin möchte sich ohnehin nur unter dem Schreibtisch verkriechen. Und Astrid ist fasziniert von der Natürlichkeit der Exfreundin in ihrem Dirndl und sieht in ihr die Verkörperung der wahren immer schon gültigen Werte. Als Rettung in Sachen Liebe erweist sich an dieser Stelle Mike, der als Argentinier auch den Tango im Blut hat.
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Eva Hofer, Juliette Eröd, Lorenz Kabas, Jacob Banigan, Monika Klengl. (Fotocredit: Johannes Gellner)

So überredet er Eszter zur Trauerbewältigung zu einem Tangoabend und als Womanizer nimmt er sich auch gleich Martins Ex an. So sind alle Damen von ihrem Ausländer hingerissen und sogar Sabine und Astrid überlegen, sich dem ausländischen Tanz hinzugeben, auch wenn es kein Landler oder Walzer ist. Aber unter Umständen ist Tango doch so etwas wie ein argentinischer Walzer!

27.02.: Folge 5: „Intransparenz“

Mike ist Südkoreaner - und hat so manch explosives Wissen Nachdem die Bedienungsanleitungen und die Vertragsbedingungen bis zum Kleingedruckten immer kryptischer werden, und auch die Kunden zunehmend unzufriedener werden, wird eifrig telefoniert und dabei streng eingemahnt, sich auch eigenverantwortlich mit den Dingen zu beschäftigen. Trotzdem kommt es zu Missverständnissen mit den Kunden, und nachdem beim Kratochwill eine Gastherme explodiert - glücklicherweise ohne Personenschaden - droht dieser mit Klage. Entsprechend begibt man sich auf Ursachenforschung, was besonders Eszter beschäftigt. Denn sie hat nach alter Tradition - auch der Gas Toni hat immer wieder an Schrauben gedreht und gewisse Dinge damit aus fragwürdigen Quellen günstiger bekommen - ihren Bruder und ihren Vater in Ungarn Gasthermen improvisiert zusammenschrauben und mit dem „Gas Toni“-Logo versehen lassen. Insbesondere scheint es an einem nicht fachgerechten Flunsch zu liegen, der angeblich aus Russland stammt. Auch Martin steht vor Problemen, denn beim Erstellen des neuen Prospektes fällt ihm auf, dass die Verkaufspreise teilweise astronomisch gestiegen sind, vor allem ist auch der Verkaufspreis des großen Renners des letzten Jahres, dem Flunsch, um 1000% gestiegen. Während sich Sabine zunächst auf „das ist modernes Management“ ausredet, stellt sich heraus, dass sie so ihre Probleme mit dem Kalkulationsprogramm ihres Vaters hat. Nachdem sie mit den Begriffen Gewinnspanne, den Berechnungsroutinen und der Marge so ihre Schwierigkeit hat, passiert es ihr auch irrtümlich, dass sie Marschflugkörper bestellt, die auch geliefert werden.
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Juliette Eröd, Lorenz Kabas. (Fotocredit: KUMA)

Immer mehr wird die Härte, die Konsequenz aber auch die Intransparenz ihres Vaters bei der Führung der Firma vermisst. Zumindest fällt es leicht, für die Explosion beim Kratochwill einen Schuldigen zu finden, denn es gibt ja den ausländischen Lagerarbeiter Mike, der mangels anderem verfügbaren Fachpersonal zur Montage vor Ort geschickt wurde. Also wird er zu einem Gespräch gebeten, in dem er freigestellt wird, damit er nach seiner Abschiebung neue Möglichkeiten hat, sich weiterzuentwickeln, anders gesagt: Er wird gekündigt: „Die Steiermark ist das kleine Ungarn!“ Schließlich fasst sich Eszter ein Herz, überwindet ihre Scham und wagt ein Telefonat mit dem Kratochwill, den sie von früher als Freund des Gas Tonis kennt. Dabei setzt sie ihre Geheimwaffe ein, ihr legendäres ungarisches Gulasch, das sie anbietet, bei einem Besuch vorbeizubringen. Und so schafft sie es tatsächlich, dass die Klage fallen gelassen wird. Auch Martin stellt sich als IT-Experte zur Verfügung und schafft es, Sabine das Kalkulationsprogramm auf dem überdimensionalen Bildschirm im Büro des Vaters zu erklären. Sie findet ihn dabei süß, noch süßer als zuvor.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Monika Klengel, Lorenz Kabas. (Fotocredit: KUMA)

So wären zwei Probleme elegant beseitigt, doch was soll man nun mit den gelieferten Marschflugkörpern machen? Nachdem ja der Faschingsdienstag naht, kommt die zündende Idee: Man kann ja aus den Marschflugkörpern einen Faschingswagen bauen, darauf eine Gulaschkanone montieren und dazu noch den Kratochwill zur endgültigen Versöhnung auf den Wagen einladen! Doch weiß niemand so recht, ob die Marschflugkörper scharf sind, und wie man mit ihnen hantiert. Da wäre dann die fachgerechte südkoreanische Expertise von Mike in Waffenfragen vonnöten. Da man ihn ohnehin vermisst, nachdem nur er weiß, wo was im Lager zu finden ist, holt man ihn zurück. Und so freut man sich gemeinsam auf einen feuchtfröhlichen Nachmittag am Faschingsdienstag beim großen Umzug durch die Stadt Graz.

27.02.: Folge 6: „Grantig“

Mike ist Nordkoreaner – mit Haltung und soldatischem Ethos Gästin: Pia Hierzegger als Unternehmenscoachin Hilde Ruhe im strengen Regimentsmodus Man ist ziemlich aufgekratzt und forsch – zueinander und auch zu den Kunden. Zudem werden auch die Bewertungen der Firma bei Google immer schlechter, doch was kann man dagegen tun, wenn auch das Betriebsklima von Anfeindungen geprägt ist: Sabine: „Wir brauchen einen Klimawechsel in der Firma!“ Astrid: „Also mehr Gas!“ Sabine ist verunsichert das ganze sehr – sie fühlt sich, geprägt von der patriarchalen Erziehung ihres Vaters, als Frau zu schwach, um den Betrieb zu führen. Ihre Sehnsucht nach Harmonie widerstrebt auch Astrid, die gewohntermaßen auf Härte setzen möchte. Eszter fühlt sich in diesem Klima zunehmend unter Druck, während Martin weitgehend die Fassung bewahrt und versucht, sie etwas zu trösten und ihr gut zuzureden. Um der Firma neuen Schwung zu verleihen, engagiert Sabine eine Unternehmenscoachin namens Hilde Ruhe, die für ihre strenge Hand und ihren Hang zu traditionellen Werten bekannt ist, um die Firma wieder nach den strikten Grundsätzen des Vaters zu führen.
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Monika Klengel, Pia Hierzbegger (Fotocredit: KUMA)

Hilde widerstrebt das liebliche Image der Firma, das durch das von Martin gestaltete Maskottchen „Gasoline“ geprägt ist, und fordert mehr Lokalkolorit und die Einbringung von Stärke, symbolisiert durch den steirischen Panther. Die Kunden sollten mit dem neuen Image als traditioneller heimatverbundener Betrieb, der selbstbewusst agiert, geködert werden. Mike kann sich sofort mit Hilde anfreunden, da er ihre strenge militärische Art von seiner Heimat her kennt und sich daher in ihrer Gegenwart sehr wohlfühlt. Und so gibt es auch ein Gruppenmeeting, in dem Hilde nach festem und auch schmerzhaftem Händedruck jeden, nachdem alle brav in militärische Grundstellung gegangen sind, nach einem Identifikationstier fragt. Und so wird Mike zur Schlange, Martin zum Kaiserpinguin, Astrid zum Tiger, Eszter zur Füchsin, aber Sabine bleibt einfach eine schwache Frau. Während alle bis auf Astrid, die von ihrer Rolle als Tiger sehr begeistert ist und die ihr neue Energie verleiht, dem ganzen wenig abgewinnen können, scheint das neue Image der Firma als traditioneller einheimischer Betrieb mit festen steirischen Werten langsam Wirkung zu zeigen. Aber um der Verunsicherung von Sabine zu begegnen, schlägt Hilde vor, aus Gründen des Teambuildings gemeinsam eine Wehrsportübung durchzuführen. Astrid, noch immer im Tigermodus, ist sofort davon begeistert. Sie erinnert sich an die Erzählungen ihres Vaters von auf Jagden mit Alfons Mensdorff-Pouilly geschossenen 16-Endern. Da jedoch aus Gründen, die etwas im Dunkeln liegen, aber vermutlich mit nicht reinen steirischen Stammbäumen der Angestellten zu tun haben dürften, die Wehrsportübung ins Wasser fällt, muss Mike kurzfristig mit einer Idee einspringen.
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Jacob Banigan, Lorenz Kabas, Eva Hofer, Pia Hierzegger, Juliette Eröd, Monika Klengel. (Fotocredit: KUMA)

So wird das traditionelle nordkoreanische Spiel „Fang den Flüchtling“ in den Betriebsräumlichkeiten gespielt, was nichts anderes bedeutet, als dass Mike laufend versucht, sich zu verstecken, während die anderen versuchen, ihn zu finden und mit Tennisbällen zu bewerfen. Nachdem nur Astrid begeistert mitmacht, und dabei aber versagt, weil Mike als „Flüchtling“ ihr entkommt, beschließt Sabine das Coaching sein zu lassen, auch weil die liebevolle heimatverbunden Ansprache am Telefon von Eszter viel gebracht hat. Die Bewertungen auf Google sind mittlerweile von eineinhalb Sternen auf dreieinhalb Sterne gestiegen. Vielleicht bringt es Hilde am besten auf den Punkt, wenn sie meint, zur Verbesserung des Betriebsklimas habe nur eine gemeinsame Feindin gefehlt, die sie voller Inbrunst dargestellt hat und wofür sie dann auch gerne eine hohe Rechnung stellt.

27.03.: Folge 7: „Fasten und Sparen“

Mike ist Rumäne – mit Moustache und Feuereifer Das Fasten hält Einzug in das Privatleben von Astrid und Eszter: Astrids Mann, der zuhause den Kochlöffel schwingt, lässt Fleisch, Milch und Eier zunehmend bei der täglichen Hauptmahlzeit weg, was bei ihr zu einer schweren Verstimmung führt. Und Eszters WG-Mitbewohnerin verzichtet sogar auf Zucker, was bei ihr sogar zu Entzugserscheinungen führt. So muss Martin mit nicht mehr ganz frischen Jako-Minis vom Sorger aushelfen, die sie gierig verschlingt und dabei auch mehr und mehr Gefallen am süßen Martin findet. Doch da sind auch noch die schlechten Quartalszahlen, die Sabine zu Sparmaßnahmen im Betrieb drängen: Der Vorschlag, die Gasthermen kleiner zu machen und um denselben Preis zu verkaufen, erweist sich als nicht durchführbar. Aber aus den Gasflaschen 20 % zu entnehmen und diese dann ebenfalls zum gleichen Preis anzubieten, lässt sich durchführen. So macht sich Mike ans Werk der Shrinkflation - aber zunächst nur aus Prinzip, denn wenn man das Gas einfach nur ins Freie entlässt, hat niemand etwas davon. Zum Glück bemerkt Astrid den Fehler und so wird das Gas zur weiteren Verwendung in die Pufferspeicher, von denen nur Eszter zu wissen scheint, umgeleitet. Außerdem wird damit die Gefahr beim Rauchen am Fenster deutlich herabgesetzt.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Lorenz Kabas, Monika Klengel, Juliette Eröd, Eva Hofer. (Fotocredit: KUMA)

Sabine regt zur Umsatzsteigerung eine Rabattaktion mit Rabattaufklebern wie beim Spar an, die Martin grafisch mit dem Emblem des Firmenmaskottchens Gasoline gestalten soll, was ihn beim Ausschneiden vor Schwierigkeiten stellt. Und nachdem niemand weiß, was die Aktion so richtig bringen soll, verfolgt Sabine mit Martin einen anderen Plan: Sabine, die eine langjährige Freundschaft mit Franz Koiner verbindet, der den Stocker-Verlag leitet, (fast namensgleich mit dem seit kurzem im Kulturkuratorium des Landes Steiermark tätigen Franz Josef Koiner, der aber neben Marketingchef beim zufällig namensgleichen Stocker-Verlag auch noch Marketingchef beim ARES-Verlag ist) kommt nach einem gemeinsamen Restaurantbesuch auf die Idee, Martin als Grafiker dorthin zu als Arbeitskraft teuer zu verleasen. Das bringt Martin emotional in Bedrängnis, denn seine Gesinnung passt so gar nicht zu den dort verlegten Werken. Doch er nimmt zum Wohl der Firma widerstrebend an, aber nachdem er dort im Sortiment etwas umgerührt hat, wird er nach kurzer Zeit wieder zurückgeschickt, was dann wiederum Sabine in Bedrängnis bringt. So versucht sie sogar am Krankenbett ihres komatösen Vaters von ihm eine Entscheidung per Händedruck oder Blinzeln zu Martins Kündigung zu bekommen.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Monika Klengel, Lorenz Kabas, Eva Hofer, Juliette Eröd (Fotocredit: KUMA)

Irgendwie sind aber doch alle ein wenig stolz auf Martin, dennoch zählt im Endeffekt nur die Loyalität zur Firma. Doch scheint das von Martin geänderte Sortiment beim Verlag Früchte zu tragen, und da dort die Umsätze steigen, wird Sabine sogar eine Umsatzbeteiligung am Verlag angeboten. Bei einem weiteren Restaurantbesuch mit Franz Koiner wird das auch von beiden gefeiert, und nachdem am Nebentisch die Familie Sorger sitzt, bekommt Sabine das Angebot, in sämtlichen dortigen Filialen die Heizungen zu erneuern – also einen potenziellen Großauftrag!
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Monika Klengel, Juliette Eröd, Jacob Banigan, Lorenz Kabas, Eva Hofer. (Fotocredit: KUMA)

Nachdem damit auch ein Rabatt auf das allseits beliebte Kleingebäck Jako-Mini für alle Firmenangehörigen verbunden ist, scheint am Ende sowohl das Fasten als auch das Sparen beim „Gas Toni“ fürs Erste einmal abgesagt.

27.03.: Folge 8: „Frühlingsgefühle und Kulturkuratorium“

Mike ist Texaner – cool und stolz Gästin ist Beatrix Brunschko als arbeitslose Schauspielerin Waltraud Kestranek, die vom AMS als Praktikantin zum „Gas Toni“ geschickt wurde. Zu Anfang entdeckt Astrid ihre kreative Seite und möchte eine Frühjahresedition von Gasthermen mit froschgrüner Farbe herausbringen. Irgendwie schafft sie es, sogar Sabine davon zu überzeugen, obwohl sie mit ihrer Erfahrungen aus der Modebrache dafür eigentlich die Expertin sein sollte. Astrids Entdeckung ihrer kreativen Seite wird aber leider dadurch getrübt, dass ihre spinnende Schwiegertochter ihre Enkel zur Demonstration am 20. März mitgenommen hat, damit sie laut ihrer Schwiegertochter Demokratie lernen können, was sie natürlich für totalen Unfug hält, denn damit werden, so ist sie sich sicher, ihre Enkel zu Terroristen. Sabine berichtet von einem gemeinsamen Opernbesuch mit Franz Koiner, der sie sehr begeistert hat, da im Orchestergraben die Blasmusik aufgespielt hat. Eszter wünscht sich kulturell einfach etwas Lustiges, Operettenhaftes, mit Ausschnitt und Dirndl, was Martin nicht wirklich gut finden kann. Doch kann sie ihn davon überzeugen, mit ihr einen Jodelkurs zu besuchen, wobei jeder Teilnehmer an jedem Tag 10 € aus dem Kulturfördertopf des Landes Steiermark erhält.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Lorenz Kabas, Juliette Eröd. (Fotocredit: KUMA)

Am Ende des Kurses gibt es sogar für die Frauen ein Dirndl und für die Männer eine Lederhose – auch gefördert vom Land Steiermark! Dabei haben die beiden nicht nur Spaß miteinander, sie kommen einander näher, was bei Sabine zu gewissen Unstimmigkeiten führt. Als dann Waltraud Kestranek erscheint, die als Schauspielerin aus der Off-Szene mittlerweile arbeitslos ist, und ihr vom AMS verordnetes unbezahltes Praktikum für Heizungstechnik antritt, wird sie sofort von Sabine zurechtgewiesen, und zu Mike ins Lager geschickt. Zunächst ist sie deprimiert, aber nach und nach taut sie auf und findet zu ihrer Rolle.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Monika Klengel, Jacob Banigan, Beatrix Brunschko. (Fotocredit: KUMA)

Alle lassen sich von ihr immer mehr verführen. Sie erliegen ihrer Ausstrahlung und entdecken ihre kreativen Seiten. Martin, dem sie als langjährigen Theaterbesucher ein Begriff ist, und der sie bewundert, beschließt, mit den 10 €, die er für jeden Besuch des Jodelkurses erhält, ihr finanziell unter die Arme zu greifen. Es entwickelt sich ein kreatives miteinander, mit Musik, Performance und schrägen Aktionen – sehr schrägen Aktionen. Der hochtraditionelle Betrieb „Gas Toni“ fällt mehr und mehr dem Chaos anheim, und so bleibt auch so manche Arbeit liegen. Selbst die engagierte und fleißige Eszter lässt sich nach etwas zögern von der neuen Offenheit mitreißen, doch drohen so manche traditionellen Firmenwerte mehr und mehr verschütt zu gehen.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Monika Klengel, Jacob Banigan, Juliette Eröd. (Fotocredit: KUMA)

Also muss Sabine etwas dagegen unternehmen, da auch mittlerweile die Produktivität in der Firma existenzbedrohend niedrig ist - und so bittet sie Waltraud zu einem Gespräch, in dem sich zeigt, dass die Schauspielerin die Rolle der Heizungstechnikerin perfekt beherrscht – aber eben nur die Rolle. Waltraud meint auch, dass eine neue Aufgabe für sie reizvoll wäre, denn mit der Zeit wird diese Rolle auch ein wenig langweilig. Entsprechend froh ist dann Sabine auch, dass das Praktikum beendet wird. Auch allen anderen wird bewusst, dass das so nicht weitergehen kann. Also erhält Waltraud ein Spitzenzeugnis, das sie für ein Praktikum in der Burg bei der Landesregierung allerdringlichst empfiehlt.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Monika Klengel, Juliette Eröd, Eva Hofer, Jacob Banigan, Lorenz Kabas, Beatrix Brunschko (Fotocredit: KUMA)

Eszter beendet das Verhältnis mit Martin, denn sie schämt sich immer mehr wegen seiner mangelnden Jodelkünste - auch er sieht ein, dass ihn wohl mehr der finanzielle Anreiz dorthin brachte. Was auch gut für die beiden ist: Denn Sabine stellt unmissverständlich klar, dass sie als Chefin auf Martin das Vorrecht hat, und das nicht nur bei Weihnachtsfeiern. Astrid muss am Ende auch erkennen, dass ihr anfänglicher Kreativitätseinfall mit den froschgrünen Gasthermen ein Reinfall war, weil diese niemand will. Denn in Österreich sind die Keller meist braun, und so werden die Thermen wieder in ihre ursprüngliche Farbe, die zu ihrem natürlichen Lebensraum passt, umlackiert.

24.04.: Folge 9: „Aus für den Luft-100-er, einem Burschenschaftler wurde das Kappl vom Kopf gerissen und der Papst ist gestorben“

Mike ist Grieche - und das leidenschaftlich! Nachdem nun die Autos von der bösen Geschwindigkeitsbegrenzung befreit wurden, ist es für das flotte Bienchen an der Zeit, sich nach gebrauchten Sommerreifen für ihren Tesla umzusehen und so findet sie im Internet auch die passende Anzeige. Trotz gutem Angebot will sie den dazugehörigen Gebraucht-Tesla nicht kaufen. Astrid denkt daran, ihren Range Rover zu verkaufen und dafür sich ein- oder vielleicht sogar zwei schnelle Sportwagen zuzulegen – schließlich gilt es, das aufgehobene Tempolimit auszunutzen. Eszter steckt in tiefer Trauer und betet so manchen Rosenkranz für den kürzlich verstorbenen Papst. Doch besteht auch Hoffnung für sie. Ein möglicher Nachfolger auf dem Stuhl Petri könnte ihr Firmungsbischof sein.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Juliette Eröd, Eva Hofer. (Fotocredit: KUMA)

Martin beschäftigt sich unterdessen mit den Ladenhütern im Lager und meint, dass man diese auf einem Firmenflohmarkt veräußern könnte. Sabine findet die Idee grundsätzlich gut, nur hält sie den Begriff „Flohmarkt“ für zu links und billig, also wird daraus ein Installationsantiquitätenmarkt. Dem nicht genug, beschließt Sabine auch, auf diesem Markt auch noch ihre neueste Modekollektion anzubieten, bei der sie sich von der Burschenschaft-Tracht mit den hübschen Kappen und Schleifen inspirieren hat lassen. Währenddessen macht der stolze Grieche Mike aus dem Lager Eszter Avancen, er hofft bei ihr zu landen und holt sich dazu Rat von Martin. Dieser wiederum beschließt mit Eszter, als Anreiz zum Kauf beim nunmehrigen „Installationsantiquitätenmarkt plus“ Gas-Toni-Hunderter als Gutscheine mitzugeben – natürlich nur im einlösbar bei einem Einkauf ab 2000 € für Neugeräte, wenn der alte Krempel, der am „Installationsantiquitätenmarkt plus“ erworben wurde, kaputtgegangen ist. Unterdessen erhält Sabine auch eine Einladung zur Jagd von Mensdorff-Pouilly, die das flotte Bienchen wahnsinnig gerne annimmt, vor allem auch deswegen, um ihrer Schwester eines auszuwischen, weil bisher immer Astrid von Kindheit an bei den legendären Jagden in Ungarn mit ihrem Vater dabei war. Trotz verbitterter Nachfrage schafft es Astrid nicht, wieder in den erlauchten Kreis eintauchen zu dürfen, jedoch macht sich Eszter Hoffnungen, als Übersetzerin mitgenommen zu werden, da die Hirsche in Ungarn kein Deutsch verstehen.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Juliette Eröd, Jacob Banigan, Monika Klengel, Eva Hofer, Lorenz Kabas. (Fotocredit: KUMA)

Nachdem nun die Vorbereitungen zum „Installationsantiquitätenmarkt plus“ abgeschlossen sind, kommen sich auch Eszter und Mike bei einem Joint näher, während Martins Avancen bei Sabine abprallen, da sie Wert darauflegt, dass deren Beziehung ausschließlich bei den Weihnachtsfeiern aktiv wird und nicht zu Ostern. Am Ende kommt es, wie es kommen muss: Sabine erlegt auf der Jagd einen Hirsch, der nicht in die Kühltruhe passt und wird mit diesem von Mensdorff-Pouilly nach Hause gebracht, weil der Akku ihres Teslas wegen deutlich zu rasanter Fahrweise 200 km zu früh aufgegeben hat. Immerhin gabs es ein Stelldichein mit Mensdorff-Pouilly als zusätzlichen Bonus. Der „Installationsantiquitätenmarkt plus“ hat nicht so ganz funktioniert, es wurde bloß die Kollektion von Sabine vollständig verkauft – und sonst gar nichts von dem übrigen Krempel. Sehr zum Leidwesen von Astrid kommt daher der ganze Umsatz des Tages nicht der Firma, sondern nur Sabine zugute. Außerdem wurden einige Gas-Toni-Hunderter-Gutscheine vergeben, was den Tag endgültig zu einem verheerenden Verlustgeschäft gemacht hat.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Eva Hofer, Juliette Eröd, Monika Klengel, Jacob Banigan, Lorenz Kabas. (Fotocredit: KUMA)

Doch Sabine ist über den Erfolg ihrer Kollektion glücklich und den Rest des Krempels soll Mike einfach in Slowenien auf einem Flohmarkt verkaufen, denn: 1. Man ist ja dank des aufgehobenen Tempolimits mittlerweile in 15 Minuten in Marburg. 2. Die Slowenen sind eh alles Bastler, die wollen gar nichts Neues und im Übrigen könnten sie sich das ohnehin nicht leisten. Und so begießt man am Ende ein ereignisreiches Osterfest in trauter Firmengemeinschaft.

24.04.: Folge 10: „Spannungsgeladene Zölle“

Mike ist Argentinier (ja – schon wieder) Gast: Rupert Lehofer als schleimiger Sozi mit männlicher Anpassungsfähigkeit - quasi ein alter weißer Mann in seinem natürlichen Lebensraum im Machtgefüge (wahrscheinlich hat er auch irgendwo am Rande Wiens einen schönen Schrebergarten) Astrid steht unter Spannung, sie läuft im Büro auf und ab und verwickelt jeden in Gespräche zum eigenen Aggressionsabbau. Testosteron liegt in der Luft. Auch Sabine reicht die ständige Unpünktlichkeit von Martin und so zitiert sie ihn in ihr Büro, um ihm 25 % Lohnkürzung fürs Zuspätkommen anzudrohen. Inzwischen beschließt Ungarn, Zölle auf alle Waren aus Österreich einzuführen, was große geschäftliche Einbußen für die Firma erwarten lässt. Mehr und mehr Zweifel plagen Sabine, ob sie ihrer Aufgabe, die Firma zu leiten, als Frau noch gewachsen ist. Sie träumt von „Make Gas Toni Great Again“ und beschließt, in einer Stellenanzeige einen neuen Chef zu suchen, der männliche Präsenz und orange Haut mitbringt. Martin sieht diese Anzeige, und möchte sich bewerben. Doch zum Zug kommt ein anderer, der auch den Namen Martin Leitner trägt: Etwas schwerhörig am rechten Ohr – oder war es doch das linke? – und schon ein paar Konkurse hinter sich habend, betritt Rupert Lehofer die Bühne mit all seiner selbstverständlichen Macht.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Lorenz Kabas, Juliette Eröd, Rupert Lehofer. (Fotocredit: KUMA)

Ohne jegliche Selbstzweifel und mit perfekter Angepasstheit zeigt er, wie es lang geht. Blöd nur, dass er eine gemeinsame VSSTÖ-Vergangenheit mit dem namensgleichen Martin Leitner in der Firma hat, der so nebenbei – nunmehr zur Pünktlichkeit angehalten - entdeckt, dass die ersten Straßenbahnen in Graz bereits kurz nach fünf Uhr in der Früh fahren. Martin (Rupert) Leitner versucht gleich einmal von seinem alten Freund möglichst viel über die Firma zu erfahren, denn er will diesen Job als Chef unbedingt. Und so begibt er sich gleich ungeniert ins Chefbüro und kramt zum Schrecken seines alten Freunds in der dort zurückgelassenen Tasche von Sabine, um zu Informationen, die ihm nützen können, zu kommen. Er möchte sogar auch gleich die von ihr geliebte Tigerskulptur entfernen. Die beiden alten Freunde werden dabei von Eszter erwischt, wodurch sie das schwere Stück wieder auf den Boden stellen. Blöderweise geht dabei ein Fuß der Skulptur zu Bruch. Dabei beschuldigt Martin (Rupert) auf natürliche Weise Martin (Lorenz), dass das seine Idee gewesen wäre. Während Martin (Rupert) weiter mit Schleimen und Dekolleté-Zurechtzupfen beschäftigt ist, versucht Martin (Lorenz) die Tigerskulptur unter Einsatz seiner Kleidung zu reparieren.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Juliette Eröd, Rupert Lehhofer, Lorenz Kabas. (Fotocredit: KUMA)

Trotz Recherche von Eszter, die herausfindet, dass Martin (Rupert) bereits drei Konkurse hingelegt hat, was dieser gar nicht bestreitet, sondern nur meint, dass es eigentlich mehr waren, und dass das einfach dazugehört, schafft es Martin (Rupert) aufgrund seiner männlichen rücksichtslosen Präsenz, Sabine zu beeindrucken und den Geschäftsführer-Posten zu erhalten. Er erhält das Büro von Sabine, die wiederum Martins (Lorenz) Schreibtisch für sich beansprucht und Martins Arbeitsplatz ins Lager verlegt. Zudem verletzt sich Martin (Lorenz) bei der geplanten Entsorgung der extrem schweren Tigerskulptur und nachdem sich sein neuer Chef auch ständig überall kurzfristig einmischt, wobei dieser auch seine Meinung ständig ändert, zieht er sich den Hass seines alten Freunds zu: Martin (Lorenz) verlässt darauf verbittert und wütend einfach die Firma, ohne jemandem Bescheid zu sagen. Mike geht in Bezug seines neuen Chefs einen anderen Weg, denn er hatte schon einmal mit Martin (Rupert) zu tun und ist bei einem seiner Konkurse ziemlich mies behandelt worden und finanziell mit Verlusten ausgestiegen. Er plant seinen neuen Chef zu ermorden und so marschiert er immer wieder mit Werkzeugen aller Art und unter stummen Drohgebärden umher, was aber Martin (Rupert) überhaupt nicht zu kümmern scheint.
Rückblick: Gas Toni, Theater im Bahnhof

Rupert Lehhofer, Eva Hofer, Jacob Banigan. (Fotocredit: KUMA)

Immerhin bringt Martin (Rupert) frischen Wind in die Firma, weil er zusammen mit Eszter ein Zollkarussell entwickelt: Da dank Mario Kunasek und seinen guten Verbindungen zu Viktor Orbán die Steiermark von den ungarischen Zöllen befreit wurde, ist es nun möglich Waren aus Wien über die Steiermark zollfrei nach Ungarn zu liefern. Das ist zwar als sogenannte Zollumgehung strafbar, aber eben auch äußerst lukrativ. Martin (Rupert) scheint auf Wolke sieben zu schweben, während rund um ihn zunehmend Zweifel aufkommen. Man vermisst Martin (Lorenz), und am Krankenbett des Vaters kommen Astrid und Mike auch immer mehr Zweifel über seinen aktuellen Nachfolger als Chef in der Firma auf. Die selbstverständliche Rücksichtslosigkeit seines Auftretens, die er nicht einmal bemerkt, fällt Martin (Rupert) auf den Kopf. Am Ende beschließt man gemeinsam, dass man ihn wieder loswerden will. Dazu schafft man es auch, Martin (Lorenz) als Verstärkung für das Kündigungsgespräch mit dem aalglatten Typen zurückzuholen. Und man bewaffnet sich dazu mit unterschiedlichen Anschuldigungen.

Lorenz Kabas, Juliette Eröd, Jacob Banigan, Rupert Lehhofer, Eva Hofer (Credit kuma)

Doch noch bevor Klagsdrohungen wegen sexueller Belästigung von Eszter und wegen des Kramens in ihren Sachen von Sabine und wegen seelischer Grausamkeit von Astrid ihre Wirkung zeigen können, steht die Finanzpolizei vor der Türe. Das Zollkarussell ist entdeckt und so tritt Martin (Rupert) freiwillig zurück und weist alle Schuld der Mitwisserschaft souverän von sich. Trotz der drohenden rechtlichen Konsequenzen für die Firma ist man froh, den Schaumschläger losgeworden zu sein und besinnt sich auf Frauenpower in der Führung und auf die Stärken der beiden Männer Martin (Lorenz) und Mike.

25.04.: Folge 11: „Mobilitätswende und Schwerarbeiterpension“

Mike ist aus Pakistan – sensibel und spirituell erleuchtet Es beginnt mit einer Forderung von Martin: Nachdem er seit 20 Jahren als Teilzeitangestellter, also 20 Stunden, also Halbzeit, in der Firma ist, stellt er folgende Rechnung auf: 2 x 20 = 40 – was bedeutet, dass er eigentlich schon 40 Jahre in der Firma ist und daher eine Schwerarbeiterzulage verdient. Er konfrontiert Astrid mit dieser Erkenntnis, die aber meint, dass er nicht so viel arbeitet, sondern beim Arbeiten auch ständig jausnet, was ihr aufgefallen ist, weil seine Tastatur so grauslich verpickt ist. Martin schafft es nicht, sich da herauszureden, außer dass das, was da pickt, auf jeden Fall vegan ist und daher nicht grauslich sein kann. Eszter hat da mehr Verständnis für Martin, nachdem sie den von ihm selbstgebackenen veganen Kuchen mit Gasoline-Logo sieht und kostet. Sabine borgt sich von Astrid kurz mal das Auto aus, ihren geliebten Fippsi, um mal schnell zu einer Vorsorgeuntersuchung zu fahren.

Juliette Eröd, Monika Klengel (Credit kuma)

Von dieser kommt sie vollkommen zerstört zurück, nachdem sie dort erfahren hat, dass ihr Körper dringend mehr Bewegung braucht, so katastrophal sind ihre Werte. Da sie aber zu Fuß gehen hasst wie fast nichts anderes, und selbst kürzeste Wege mit dem Auto zurücklegt, stellt sich diese persönliche Mobilitätswende für sie als großes Problem heraus. Sie denkt sogar daran, sich von Eszter Nordic-Walking-Stecken zu borgen. Nachdem sie am Folgetag das erste Mal zu Fuß in die Firma kommt, ist sie total schockiert von den Menschen, die man auf den Straßen so sieht. Astrid kann sie gut verstehen, denn schließlich soll man doch unter sich bleiben, und so kann man sich als etwas Besseres beim Autofahren von den anderen unterscheiden. Um die Sache in Schwung zu bringen, beschließt Eszter ab nun Morgensport in der Firma einzuführen. So versammeln sich alle im Sozialraum und vollführen unter Eszters Anleitung verschiedenste Bewegungsübungen.

Monika Klengel, Juliette Eröd, Eva Hofer, Jacob Banigan, Lorenz Kabas (Credit kuma)

Doch Sabine übernimmt sich dabei und kippt um. Mike leistet darauf erste Hilfe mit einer orientalischen Kopfmassage und holt sie so wieder in das Leben zurück. Dabei wird Sabine erleuchtet – in ihr keimt der Gedanke auf, zu Fuß nach Pakistan zu gehen und davor all ihren Besitz aufzugeben. Sie fühlt sich nun als ein überlegener Geist, einer Herrenrasse zugehörig, die über den Dingen steht. So verschenkt sie ihr Handy und andere Gegenstände ans Publikum und marschiert einfach los. Auch Eszter lässt sich von den magischen Händen Mikes anstecken und fühlt sich auch etwas in eine höhere Sphäre versetzt. Sicherheitshalber verwandelt Mike schon vorsorglich das nun leere Büro Sabines in einen Meditationsraum. Bevor sich Eszter darin zurückziehen kann, muss sie aber noch Astrid, die vor Schreck einen Hexenschuss erleidet, mit einer ungarischen Fatschtechnik medizinisch versorgen.

Eva Hofer, Juliette Eröd, Jacob Banigan (Credit kuma)

Nachdem nun weder Sabine noch Eszter als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen und Astrid auch nur eingeschränkt durch die Firma humpelt, bleibt nun alles an Mike und Martin hängen, die schnell an ihre Belastungsgrenze mit Telefonieren und Kundenvertrösten kommen. Es muss also etwas geschehen und so begeben sich Astrid und Martin in Fippsi auf die Suche nach Sabine – weit kann sie ja noch nicht gekommen sein. Tatsächlich finden sie die erschöpfte Sabine auf der Autobahn nahe Unterpremstätten und können sie mit etwas Mühe überreden, ins Auto zu steigen und zur Firma zurückzukehren. Wobei Astrids Argumente über die schmutzigen Ausländer in Pakistan nicht helfen, aber Martins Kuchen als Lockmittel funktioniert.

Monika Klengel, Eva Hofer, Lorenz Kabas (Credit kuma)

Nach vier Tagen beendet auch Eszter mit Mikes Hilfe ihre Mediation, wobei sie annimmt, es wären zwei Stunden gewesen. So begeben sich alle wieder auf ihren Arbeitsplätze, die ins Lager verfrachteten Schreibtischsessel werden aus diesem zurückgeholt und alles geht wieder seinen gewohnten Gang.

25.04. Folge 12: „Herrscherische KI“

Mike ist Schweizer – mit sehr schönem, aber leider vollkommen unverständlichem Akzent Gast ist Helmut Köpping als Werner Weiss – Außendienstmitarbeiter bei „Gas Toni“ Man merkt, dass alle in der Firma etwas aufgedreht unterwegs sind und miteinander etwas aggressiv umgehen. Eszter hat die tolle Fähigkeit erworben, mit ChatGPT alle ihre Probleme zu lösen. Sie schafft es so, ihr Leben perfekt zu organisieren. Sabine plagen Sorgen wegen ihrer kranken Katze, doch genau da kann Eszter helfen und so mit ihren Fähigkeiten per KI das perfekte Medikament organisieren. Astrid hat Probleme mit ihrem Laptop und bittet Martin, ihr dabei zu helfen. Sie bewundert dabei sein Geschick und er kriegt den Laptop tatsächlich wieder zum Laufen, nur dass die beiden dabei in China mittels eines KI-Algorithmus mehrere tausend Gasthermen bestellen. Währenddessen schickt Sabine Mike zur Tierapotheke, um das Medikament für ihre Katze abholen zu lassen, und beschließt, eine Überwachungsanlage für ihre Katze einzurichten, sodass sie in ihrem Büro jederzeit sieht, wie es ihrer Katze daheim geht. Martin und Astrid bitten Eszter darum, mittels ChatGPT Lagerkapazitäten in Graz und Umgebung für die mehreren tausend zu erwartenden Gasthermen zu finden, was ihr nicht gelingt.

Helmut Köpping, Monika Klengel (Credit kuma)

Werner Weiss taucht auf, ein langjähriger Außendienstmitarbeiter der Firma, der auch mit dem alten Chef gut befreundet war, aber der, wie auch alle seine Kollegen, nicht mehr in die Firma kommt, seitdem Sabine und Astrid das Sagen haben. Doch nachdem seine Mutter gestorben ist, braucht er Urlaub, um zu ihrem Begräbnis nach Eisenstadt zu fahren. Doch sein Besuch in der Firma verläuft anders als erwartet, denn im Zuge von KI-Automatisierungsmaßnahmen soll er gekündigt werden. Sabine zeigt sich da knallhart, und Eszter steht mit den zu unterschreibenden Unterlagen schon bereit. Werner droht mit der Arbeiterkammer und unterschreibt nicht. Er vermutet dahinter auch einen Racheplan, nachdem das flotte Bienchen vor Jahren ihre Unschuld an ihn verloren hat, obwohl das für Sabine kein Thema zu sein scheint. Inzwischen schaffen es Martin und Astrid die tausenden bestellten Gasthermen, die sich gerade im Suezkanal auf einigen Containerfrachtern befinden, von Graz in Österreich nach Graceland in die USA umzuleiten, was wegen dortigen horrenden Zölle dazu führt, dass der Auftrag automatisch storniert wird und die Schiffe zurück nach China fahren. Mike beginnt unterdessen nach den Vorgaben Sabines das System der Firma umzustellen: Ein riesiger Server wird im Büro aufgestellt, der in Zukunft alle Gasthermen bei den Kunden automatisch überwachen und warten soll.

Jacob Banigan, Juliette Eröd, Monika Klengel (Credit kuma)

Martin ist verärgert, da der neue Server die Kapazitäten dermaßen auslastet, dass er von seinem Rechner kaum noch arbeiten kann, so langsam wird das System. Sabine freut sich, dass das von Eszter bestellte Medikament bei ihrer geliebten Katze wirkt – so sehr sie mit ihrer Katze mitleidet, so wenig Herz hat sie für ihre Mitarbeiter. So wendet sich Werner an Astrid, um für ihn ein gutes Wort bei Sabine einzulegen, da er quasi auf der Straße steht. Sie lässt ihn bei sich daheim in ihrer Gartenhütte wohnen. Im Gegenzug fürs Rasenmähen und diverser anderer Gartenarbeiten verspricht sie ihm, mit Sabine zu reden. Inzwischen fordert die Automatisierung ein weiteres Opfer:

Jacob Banigan, Lorenz Kabas, Juliette Eröd (Credit kuma)

Mike wird im Lager verletzt, weil ein Lagerroboter ihn für einen Boiler hält. Nachdem nun alles außer Kontrolle zu geraten scheint, schaffen es Astrid und Eszter, Sabine umzustimmen und die KI-Automatisierungen rückgängig zu machen. Auch kommt es zu einem klärenden Gespräch zwischen Sabine und Werner, der auch wieder eingestellt wird und so wie auch Martin eine Gehaltserhöhung bekommt. Zur Feier des Tages und als Beweis, dass das ganze ernst gemeint ist, bringt Eszter auch selbst gekochtes Essen für alle in die Firma mit, ohne zuvor mittels ChatGPT etwas bei einem Lieferdienst bestellt zu haben. Am Ende beschließen alle sogar, sich von allen Computern zu trennen, und alle Büroarbeiten wieder mit Papier zu erledigen, was besonders den Grafiker Martin vor besondere Herausforderungen stellt. Doch immerhin findet Eszter ein paar Gas-Toni-Briefmarken in ihrem Schreibtisch, womit dann auch Astrid ihre auf Servietten geschriebene Firmenpost versenden kann.

Eva Hofer, Jacob Banigan, Juliette Eröd, Lorenz Kabas, Monika Klengel (Credit kuma)

Fazit: Humor am rechten Rand in der Mitte der Gesellschaft

Der Versuch, sich an den echten Rand zu begeben, um dort durchaus freundlich und menschlich zu wirken, funktioniert, wenn er auch immer wieder an seine Grenzen gerät, wo die Persönlichkeitsstrukturen etwas zu verschwimmen beginnen. Dennoch ist es faszinierend, dabei zuzusehen, wie sich die Schauspieler:innen immer intensiver in ihre Figuren einfügen. Sie vollführen eindrucksvoll einen Spagat zwischen Verlogenheit, Realitätsflucht und natürlichem Österreichertum mit Hausverstand. Ihre Sehnsucht nach einem Volkskanzler, unter dem alles besser wird, ihr latenter Rassismus, den sie versuchen, in schöne verschleiernde Worte zu fassen, ihre wunderbar gespielte Selbstherrlichkeit samt Verleugnung der eigenen Schwächen mit dem Herabblicken auf vermeintlich Schwächere und der Autoritätsgläubigkeit samt Hoffnung auf den bedingungslosen eigenen Vorteil als gelebte Normalität, macht jeden Abend zu einem humorvoll-satirischen Erlebnis. Die zweite Staffel der Impro-Serie „Gas Toni“ wird ab Herbst im QUARTIER im Theater im Bahnhof zu sehen sein.

Gasoline (Credit kuma)