Werkschau im Freien Atelierhaus Schaumbad

Kuratiert wurde die Schau von Jakob Kolb, der in Wien lebt und arbeitet und an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Daniel Richter studiert hat. Neben Malerei, Skulptur und Zeichnungen umfasst die Ausstellung auch Installationen mit und ohne Ton.

Im letzten Jahr kuratierte Jakob Kolb, der in Voitsberg aufgewachsen ist, eine Ausstellung im Steiermarkhof mit dem Titel „Stealing Catgold Together“. 2021 war er verantwortlich für die Schau „Alles, was im Schatten wächst“ im Kunsthaus Weiz.

 

Mit sehr viel ehrenamtlicher Arbeit (Schaumstunden) und der Unterstützung der Nachbarschaft, die zur Installation 40 Europaletten zur Verfügung gestellt hatte, wurde der ansonsten leere Raum des Hauptdecks mit verschiedenen Kunstwerken bestückt. Im Sinne der Gleichberechtigung wurde auf eine direkte Beschriftung der Werke verzichtet. Der sorgfältig erstellte Ausstellungskatalog (designt vom Kollektiv Risograd) mit der charakteristischen Einringfassung und ein Lageplan bezeichnen die Kunstwerke und berichten in wenigen Worten über die Ausrichtung und Positionierung der jeweiligen Künstler:in oder des Kollektivs.

 

Um die vielen Genres, Ausdrucksformen und nicht zuletzt Generationen, die alle im Schaumbad zu finden sind, unter einen Hut zu bringen, hat sich Kolb für das Thema „Surfer“ entschieden. Surfen verbindet mit Wind und Wasser zwei Elemente miteinander, steht für Dynamik, Wissensdurst (schließlich surfen wir auch im Internet), und nicht zuletzt für Spaß am Spiel und sinnlichen Flow. Um einen besonderen Ort zu erreichen, setzen Pokémon-Spieler einen Angriff ein, der ebenfalls als „Surfer“ benannt wird. Jede:r der ausstellenden Künstler:innen oder Kollektive durfte drei Arbeiten zur Auswahl stellen, aus denen eine ausgewählt hat.

Für den Besuch der Ausstellung, mit der das Schaumbad erstmals an den Grazer Galerientagen teilnimmt und vom FKK Graz, dem Kunstfreundeskreis Graz, als Ausflugsort angefahren wird, sollte man sich etwas Zeit nehmen oder mehrmals hingehen. Es gibt 32 Universen, die jeweils ihre eigene Welt in Bereichen wie Fotografie (FullFrameGrain, Lisa Hopf, Karin Petrowitsch), Graphic Novel (Dark Echoes von Peter Brandstätter), Zeichnung (studio Asynchrome, Livia Weidl, Anja Korherr), Film (AV Baby), Keramik (Gudrun Lange) oder der Erkundung von Linien und Punkten im Raum (Markus Wilfling) eröffnen. Feministische oder politische Positionen, wie „Haarhöschen“ von Catrin Manoli oder das „Selbstporträt mit gezupften Augenbrauen“ von Keyvan Paydar, beschäftigen sich damit, wie Menschen auszusehen haben, basierend auf unerwünschter oder vorgeschriebener Körperbehaarung.

Zur Interaktion laden die mechanische Klanginstallation GTSM von GUKUBI MATO und das Klangbild „Thank You for Connecting the Circle Segments“ von Christoph Neugebauer ein. Dieser Künstler gestaltet seine Malerei mit leitender Farbe, sodass das Publikum, durch Berühren alleine oder als Menschenkette, Teil des Bildes wird. Tausende blauköpfige Stecknadeln hat Elisabeth Gschiel für ihr Mosaik verwendet, das an Arabesken aus der islamischen Kunst erinnert. „Apocalypse' Rider“ von Roman Klug richtet mit einer Pappmaché-Skulptur aus Wäscheflusen einen kritischen Blick auf vorherrschende Männer-Stereotypen.

Teilnehmende Künstler:innen:

Balci Tolga, Brandstätter Peter, Corvaia-Koch René, Dietrichstein Madeleine, FullFrameGrain, Gschiel Elisabeth, GUKUBI MATO, Holzknecht Elias, Hopf Lisa, Katter Susanna, Klug Roman, Konrad Franz, Korherr Anja, Kranawetter Clemens, Laimbauer Bernadette, Lang Gudrun, Lusser Julia, Manoli Catrin, Nebel Nadine, Neugebauer Christof, Paydar Keyvan, Perng Fey Wong, Petrowitsch Karin, Prager Miriam, Ranz Mona, RISOGRAD, Schmid Stefan (AVbaby), studio ASYNCHROME, Weidl Livia, Wildbacher Sabrina, Wilding Philipp, Wilfling Markus

Surfer
Freies Atelierhaus Schaumbad
Puchstraße 41, 8020 Graz

Laufzeit: 8. Mai bis 6. Juni 24

Öffnungszeiten:
09.05. – 15.06.2024
Mi-Sa: 14:00 – 18:00
Öffnungszeiten Galerientage:
10.05. – 12.05.2024
Fr: 17:00 – 22:00
Sa: 11:00 – 19:00
So: 11:00 – 17:00