Ein kaputter Fernseher, der nicht von dieser Welt ist
Kritik: Mitten ins Herz, Theater Mariahilf
Text: Robert Goessl - 18.05.2025
Das Theater Mariahilf zeigt die schwarze Komödie von Angelika Bartram im Arkadensaal in den Minoriten als leichtfüßige Inszenierung mit ausgefeilter Situationskomik im Spiel um Leben und Tod und allen möglichen Missverständnissen dazwischen. Die Regisseurin Marlene Wagner-Müller lässt dabei ihre beiden Schauspieler: innen von der Leine und hält das Tempo hoch.
Das Zwei-Personen-Stück ist vordergründig ein Stück über zwei verlorene Seelen, die durch Zufall zueinanderfinden. Ein kaputter Fernseher bietet den Anlass für die scheinbar einsame, aber äußerst ordnungsliebende Sieglinde Kranzmeier (Ulrike Zazworka), den Fernsehnottechniker Winfried Palinski (Andreas Weizer) zu rufen. Über das gemeinsame Wissen und die Liebe zu Filmklassikern entwickelt sich schnell ein Gespräch, und so gelingt es der quirligen Sieglinde auf der kleinen, einem Wohnzimmer nachempfundenen Bühne, den verschlossenen Winfried etwas zum Auftauen zu bringen.
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Fotocredit: Petra Kelz
Mit Filmklassikern und Ouzo ins Gespräch kommen
Um die Laune ein wenig zu heben, trinkt man auch immer wieder einmal gemeinsam ein Stamperl Ouzo. Doch gibt es immer wieder kleine Unstimmigkeiten – sei es ein entflogener Kanarienvogel oder die eine oder andere jenseitige Anspielung von Sieglinde, die ihren wahren Plan für diesen Abend zwar nicht versteckt, ihn aber auch nie klar ausspricht. Letztendlich deuten jedoch alle Anzeichen darauf hin, dass sie sich, nachdem sie ihren Lieblingsfilm Vom Winde verwehtim Fernsehen noch einmal angesehen hat, freiwillig aus dem Leben scheiden möchte.
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Fotocredit: Petra Kelz
Ein Grabstein am Balkon
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Fotocredit: Petra Kelz
Eine schräge Komödie ohne Tabus vor dem Tod
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Fotocredit: Petra Kelz