Stell dir vor, dein Schatten hat Angst vor der Dunkelheit

Kritik: Licht aus, Theater am Ortweinplatz

Text: Robert Goessl - 25.03.2024

Rubrik: Theater

Credit: Clemens Nestroy

Ein Theaterstück im Theater am Ortweinplatz für ganz Mutige und nicht ganz so Mutige ab 8. Demnächst beim Kindertheater-Festival 'Spleen'zu sehen.

Der Regisseur Simon Windisch entwickelte mit seinen beiden Darstellern Marlen Weingartmann und Leo Plankensteiner einen Abend zum Thema Angst, der so gar nicht zum Fürchten ist, aber mit Furcht und Angst vor der Dunkelheit spielt. Man kann sich dabei einfach auch nur ein bisschen gruseln, und das ist dann gar nicht einmal so unangenehm. Gleich zu Anfang wird man von der Hauptdarstellerin Marlene in Empfang genommen und in ein quadratisches schwarzes Zelt geführt, wo sich das Publikum an den Wänden hinsetzten kann mit dem Blick in die Mitte (Ausstattung: Rosa Wallbecher).

Credit: Clemens Nestroy

Ängstlicher Schatten

Es ist ein Tag für Marlene, den man perfekt nennen könnte. Sie hat alles geschafft, was sie sich vorgenommen hat. Und noch dazu waren das alles Dinge, die sie machen wollte, angenehme Erlebnisse, die den Tag versüßen. Nun ist Schlafenszeit, und die letzte Tat des Tages ist somit, das Licht auszuschalten. Doch plötzlich taucht da wer auf, aus dem Nichts, der sie anfleht, das Licht anzulassen. Ihr Schatten steht vor ihr und gesteht, Angst vor der Dunkelheit zu haben. Die im Gruseln erfahrene Marlene gibt ihm dann einen fulminanten Crashkurs zum Thema Erschrecken und Geister, damit der Schatten seine Angst besiegen und sie endlich schlafen gehen kann. Ein wenig unbeholfen nimmt er die Tipps an, wobei sich etliche kuriose Momente ergeben.
Achtsamer Schatten

Credit: Clemens Nestroy

Die Inszenierung fasziniert durch die fantasievolle und spielerische Herangehensweise an das doch etwas schwierige Thema, wobei sowohl Marlene als auch der durch die Gegend sausende Leo wunderbar natürlich wirken. Trotz der Enge und der Dunkelheit strahlt das Setting eine fast schon entspannte Atmosphäre aus und schafft es, das Gefühl zu vermitteln, dass man sich trotz Angst nicht wirklich fürchten muss. Und falls doch, dann passiert im Dunkeln nichts wirklich Schreckliches. 
Endlich Schlafenszeit

Credit: Clemens Nestroy