Eine kreative interaktive Performance samt Spiel für Abenteuer:innen ab 12 im Aquarium

Kritik: Krake, Mezzanin Theater

Text: Robert Goessl - 30.11.2025

Rubrik: Theater
„Krake“ vom Mezzanin-Theater im CoSa (Center of Science Activities) im Joanneumsviertel

Haidi (Nora Winkler) im Aquarium (Fotocredit Edi Haberl)

In einem Raum im CoSa (Center of Science Activities) im Joanneumsviertel kann man so einiges erleben. Die interaktive Performance „Krake“ für Fische ab 12 Jahren lädt dazu ein, ein Aquarium zu erkunden und dabei gemeinsam und in Teams Aufgaben zu erfüllen. Doch es ist hier nicht alles so, wie es zunächst scheint …

Zuerst wird man einem Schwarm zugeteilt, man bildet also ein gemeinsames Team mit zwei bis fünf Personen. Jeder im Team bekommt seine ID-Karte und wird zu einem Fisch mit eigenen Fähigkeiten – hier schreibt übrigens ein Anglerfisch, der mit seiner UV-Lampe ansonsten Unsichtbares entdecken kann. Zudem gibt es zum Beispiel auch noch Doktorfische, die eine Dose mit einem Zettel, der wichtige medizinische Informationen für den Umgang mit Krakenarmen enthält, oder Zitterrochen, die sogar ein Tablet zum Scannen der Umgebung anvertraut bekommen. Nach der Teameinteilung geht es gemeinsam aufwärts ins Aquarium.
„Krake“ vom Mezzanin-Theater im CoSa (Center of Science Activities) im Joanneumsviertel

Haidi (Nora Winkler) beseitigt Gefahr im Aquarium Fotocredit Edi Haberl

Ein Aquarium unter Führung eines friedlichen Hais

Wenn man das „Aquarium“ betritt, beeindruckt die Optik (grandiose und liebevoll technisch aufwendige Ausstattung von Lisa Horvath): Aus den Wänden ragen Tentakel, die sich bewegen, und es glitzert und leuchtet überall. Im Hintergrund sind mystische Geräusche zu hören, die an Wasserrauschen erinnern, aber auch etwas Geheimnisvolles in sich haben. Man wird von der scheinbaren Hausherrin des Aquariums begrüßt und nimmt erst einmal im Korallenriff Platz. Haidi (Nora Winkler in Grau, mit Flosse als souveräne Hüterin) erzählt die Geschichte des Aquariums, vor allem, dass früher alles einfacher war, weil Krake noch klein war, aber mittlerweile alles durch seine Größe schwieriger geworden ist. Sie ist froh, dass nun allerlei neue Fische im Aquarium sind, die ihr dabei helfen können, Ordnung zu halten.
„Krake“ vom Mezzanin-Theater im CoSa (Center of Science Activities) im Joanneumsviertel

Haidi (Nora Winkler) inmitten der Tentakel (Fotocredit Edi Haberl)

Acht Arme mit eigenem Charakter

Nachdem „Krake“ acht Arme hat und es acht Teams gibt, ist jedes Team für einen Arm verantwortlich. Alle Arme haben jedoch einen eigenen Charakter, denn bei Kranken hat auch jeder Arm ein eigenes Gehirn und daher auch eigene Wünsche und Bedürfnisse: Es gibt also u.a. einen „neugierigen“, einen „tollen“ oder auch einen „wilden“ Arm. Jedes Team darf zunächst „seinen“ Arm aufwecken, wobei der Doktorfisch die dazu notwendigen Instruktionen erhalten hat. Dann gilt es, ihn zu füttern, wozu man bei der Suche nach seinem Lieblingsfutter, das irgendwo unsichtbar auf den Wänden oder am Boden verborgen ist, das Aquarium mit der UV-Lampe durchstreift. Mitunter helfen dabei auch andere Schwärme, die das gesuchte Symbol schon entdeckt haben. Doch trotz all der Mühen werden die Arme immer unruhiger, und Haidi ruft die neuen Fische zu einer erneuten Befehlsausgabe auf dem Korallenriff zusammen. Irgendetwas scheint hier nicht zu stimmen – erzählt Haidi wirklich die ganze Wahrheit den neuen Fischen? Und was hat es mit dieser ominösen Schatzkiste, die da an der Wand steht, auf sich?
„Krake“ vom Mezzanin-Theater im CoSa (Center of Science Activities) im Joanneumsviertel

Haidi (Nora Winkler) beim Beruhigen der Tentakel (Fotocredit Edi Haberl)

Eine Performance zwischen Spiel und Herausforderung als wunderbares kleines Abenteuer

Dieses fantasievoll gestaltete Abenteuer von Alexander Benke und Natascha Grasser beflügelt nicht nur den Entdeckergeist, es fordert auch die Teams, also die Schwärme, heraus, nicht nur innerhalb des Schwarms, sondern auch mit den anderen Schwärmen zu kommunizieren, denn die Lösung kann letztendlich nur gemeinsam gefunden werden, wenn zumindest ein paar Mutige aus der Menge heraustreten, die nicht alles glauben, was ihnen erzählt wird. Man lernt, dass es nicht schadet, wenn man die eigene Komfortzone verlässt und selbst Verantwortung übernimmt.
„Krake“ vom Mezzanin-Theater im CoSa (Center of Science Activities) im Joanneumsviertel

Komunikation mit einem Tentakel (Fotocredit Edi Haberl)

„Krake“ vom Mezzanin-Theater im CoSa (Center of Science Activities) im Joanneumsviertel

Konzept/Regie: Alexander Benke und Natascha Grasser Produktionsleitung: Florian Eschelbach Performance: Nora Winkler Szenografie/Kostüm: Lisa Horvath Ausstattungsassistenz: Laura Kerschbaumsteiner Game Design/Programmierung/Musik: Christof Ressi Interaktive Systeme/Programmierung: Valerio Zanini Ton/Licht/Programmierung: Thomas Bergner Technik Support: Thomas Grassegger & Merlin Chesi-Nussbaumer Termine: 02.12. (Di), 03.12. (mi), 04.12. (Do), 09.12. (Di), 10.12. (Mi), 11.12. (Do), 17.12. (Mi) jeweils 10:30 18.12. (Do) 10:30 und 18:00 Kartenlink