Filmkritik: „Der Käpt'n“ von Steve Bache

Cinema Talks findet jährlich an vier Festivalabenden in Graz statt, vereint mehrere Kunstformen und kreiert somit ein einzigartiges Festivalerlebnis. Einleitende Poetry-Slams, die das Thema des Filmblocks näherbringen, eine eigene Kunstausstellung, in der besonders junge Künstler:innen präsentiert werden, und packende Kurzfilme – das macht Cinema Talks aus.” Alle Festivalfilme der vergangenen Jahre sind auf der Videothek von Cinema Talks zu finden.

In dem 14-minütigen Kurzspielfilm „Der Käpt'n“ zeigt der deutsche Regisseur Steve Bache was für Herausforderungen sich eine Vaterfigur zu stellen hat. Der Rettungsschwimmer Frank nimmt nach einer Zwangspause, die durch einen Arbeitsunfall verursacht wurde, mit seinem Sohn an einer Zusammenkunft am örtlichen Seehaus teil. Konfrontiert mit Männlichkeitsbildern, Gruppenhierarchien und dem Zurückfinden in eine gewohnte Rolle begleitet man den Protagonisten, der einen inneren Kampf führt. Besonders das außergewöhnliche Sujet, umgesetzt mit viel Feingefühl und die großartige schauspielerische Leistung hat uns begeistert. Dieser Kurzspielfilm war in der ersten Festivalausgabe des Cinema Talks Kurzfilmfestivals 2019 ein wahres Highlight und wurde von der Jury, bestehend aus Angela Christlieb, Nicola von Leffern und Nikolaus Leytner, zum Festivalgewinner gekürt.

Steve Bache geboren 1990 in Pirna; Ausbildung zum gestaltungstechnischen Assistenten für Medien und Kommunikation; Regieassistent bei Film- und Fernsehproduktionen; seit 2014 studiert er szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg; sein Animationsfilm EYE FOR AN EYE wurde 2016 für einen Studentenoscar nominiert. Filmografie: 2011 THE TWO BROTHERS 2014 BALLADE VOM AUFBRUCH 2014 MON CHÉRI 2016 EYE FOR AN EYE 2017 DIE VERTREIBUNG DER ELEFANTEN