Neue Galerie Graz

Ausstellung: Der Krieg in der Ferne

Text: Lydia Bißmann - 14.06.2022

Rubrik: Kunst

ana Kavelina, Letter to a Turtledove (2020), Filmstill, Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin

Gemeinsam mit dem steirischen herbst ’22 hat die Neue Galerie Graz eine Sonderschau erstellt, die die Schrecken des Krieges in der Ukraine auf eine ernüchternde, menschliche und individuelle Ebene herunterbrechen. Sie ist noch bis 1. August zu sehen.

Die Ausstellung ist eine Art Vorwort für das heurige herbst ’22-Programm, das sich in seiner 55. Ausgabe der drohenden Präsenz entlegener Schlachten widmen wird. Gezeigt werden Videoarbeiten von jungen ukrainischen Künstlerinnen und Künstlern wie Zoya Laktionova, die 2018 den preisgekrönten Kurzdokumentarfilm Diorama über das verminte Meer in ihrem Geburtsort Mariupol drehte. Vor zwei Jahren präsentierte die junge Filmemacherin und Fotografin mit „Territory of Empty Windows” ein weiteres Werk, in dem sie ihre persönliche Geschichte schildert. Es sind aber auch ältere Arbeiten zu sehen, wie die von Oleksandr Dovzhenko, der als Pionier des sowjetischen Kinos gilt. In seinen wenigen Filmen stellt er Katastrophen wie Hunger und Krieg unverblümt und direkt dar und musste daher im Sowjetregime der 1930er-Jahre mit Repressionen leben. Am 1. Juli finden im Rahmen der Sonderschau Podiumsdiskussionen und Artist Talks statt.

Zoya Laktionova, Territory of Empty Windows (2020). Foto: Filmstill, Courtesy of the artist