24/7. Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung
30 Positionen zum Thema Arbeit im Kunsthaus Graz
Text: - 07.05.2024
Rubrik: Kunst
Das Kunsthaus Graz setzt sich im Jahr 2024 intensiv mit dem Thema Arbeit auseinander. In der Ausstellung 24/7. Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung, die bis Jänner 2025 zu sehen sein wird, werden die komplexen Herausforderungen der heutigen Arbeitswelt aufgegriffen.
Die heutige Arbeitswelt steht vor einer Vielzahl von komplexen Herausforderungen und Diskussionen – von Fragen der Ungleichheit, der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz und der Vereinbarung von Beruf und Privatleben bis hin zu Digitalisierung, Globalisierung und Klimawandel. Die Breite dieses Themenspektrums spiegelt sich in der Ausstellung 24/7. Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung in 30 künstlerischen Arbeiten wider, die sich mit unterschiedlichen Facetten dessen befassen, womit Arbeitende und Nicht-Arbeitende in der heutigen Gesellschaft konfrontiert sind.
Ausstellungsansicht „24/7. Arbeit zwischen Sinnstiftung und Entgrenzung“ mit "Lisa Großkopf, She Works Hard for the Money, 2023" (Credit: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek © Bildrecht, Wien 2024)
Faulheit und Stechuhr
Ein Teil der Ausstellungsfläche steht Neuproduktionen und performativen Kunstprojekten zur Verfügung, die die Ausstellung während ihrer Laufzeit wachsen lassen. So wird etwa der Künstler Santiago Sierra zwei Tage lang (1. Mai und 21. September) mit zwei Personen mit Zuwanderungsgeschichte die Dauerperformance Repetition of the writing of a phrase aufführen – in Kooperation mit dem Verein ISOP. Das Künstler*innen-Duo KURS wird in mehreren Phasen an der Wandinstallation We have always received something in exchange that we lived arbeiten, in der es sich dem Thema Arbeit durch den Begriff der Faulheit nähert. Am 14. Juni stellt der britisch-kanadische Medienkünstler Sam Meech in seiner einen ganzen Arbeitstag dauernden Performance Punchcard Economy: 8 Hours Labour mit einer Strickmaschine ein Banner her, das die große Errungenschaft des Arbeitskampfes, den Arbeitstag auf acht Stunden zu begrenzen, thematisiert. Neben legendären Kunstwerken im Kontext Arbeit wie Semiotics of the Kitchen von Martha Rosler aus dem Jahr 1975, Harun Farockis Arbeiter verlassen die Fabrik von 1995 und Tehching Hsiehs One Year Performance, 1980–1981, in der der Künstler ein Jahr lang jeweils zur vollen Stunde eine Stechuhr betätigte, zeigt die Ausstellung neue und adaptierte Arbeiten von Michail Michailov, Luiza Margan oder Aldo Giannotti.
Theresa Hattinger & Michael Hieslmair & Michael Zinganel, Windhosen: Richtungswechsel, Projekt Cargo Vienna, 2023. (Credit: Christopher Mavric © Tracing Spaces (Hattinger/Hieslmair/Zinganel) & Bildrecht, Wien 2024)
Gezeigte Künstler*innen:
Maja Bajević, Julien Berthier, Louisa Clement, Manuel Correa & Marina Otero Verzier, Jeremy Deller, Antje Ehmann & Harun Farocki, Aldo Giannotti, Liam Gillick, Lisa Großkopf, Andreas Gursky, Michael Hieslmair & Michael Zinganel & Theresa Hattinger, Tehching Hsieh, Johanna Kandl, Peter Kogler, KURS (Miloš Miletić, Mirjana Radovanović), Luiza Margan, Pia Mayrwöger, Sam Meech, Michail Michailov, Elisa Giardina Papa, Nika Radić, Martha Rosler, Sebastian Schmieg & Silvio Lorusso, Christoph Schwarz, Selma Selman, Santiago Sierra, Lia Sudermann & Simon Nagy, Oliver Walker