Wie Förderkürzungen auch der jungen Kunstszene der Steiermark zusetzen

Wackelige Zukunft: Akrosphäre, Cinema Talks & Roter Keil

Text: Lydia Bißmann & Sigrun Karre - 23.04.2025

Rubrik: Kulturland Steiermark
Verein Akrosphäre

Der Verein Akrosphäre verbindet Zirkuskunst mit Begegnung. (Fotocredit: Sandor Pillar)

Junge Kulturinitiativen schaffen oftmals andere Zugänge. Sie holen Kunst in neue Kontexte, sprechen manchmal ein breiteres Publikum an und ermöglichen Teilhabe ohne Schwellenängste oder Vorkenntnisse. Ihre Programme entstehen mit viel Engagement und meist wenig Budget.

Während Teile der freien Kulturszene noch auf mehrjährige Förderentscheidungen des Landes Steiermark für die kommenden Jahre warten – hier wird das neue Landeskulturkuratorium seine Empfehlungen aussprechen – sind Kürzungen bei Jahresförderungen für jüngere Initiativen bereits Realität geworden. Diese wurden noch auf Grundlage der Empfehlungen des alten Landeskulturkuratoriums getroffen und schaden in vielen Fällen Strukturen, die sich noch im Aufbau befinden. Betroffen sind unter anderem Vereine wie Akrosphäre, Cinema Talks oder Roter Keil.

Yasmine Heyer und Uwe Sattelkow in Aktion.

Yasmine Heyer und Uwe Sattelkow in Aktion. (Fotocredit: Nikola Milatovic)

Akrosphäre: Die Luft wird dünner

In Graz gibt es eine kleine, lebendige Szene für zeitgenössischen Zirkus – künstlerisch vielfältig, gemeinschaftlich organisiert, mit wachsendem Zuspruch. Der Kulturverein Akrosphäre spielt dabei eine zentrale Rolle. Seit über zehn Jahren engagiert sich der Verein für den Aufbau einer solchen Szene in der Steiermark – was einst als informelles Training begann, ist heute ein professionelles Kulturprojekt mit rund 120 Mitgliedern, regelmäßigen Kursen, Workshops, offenen Trainings und Eigenproduktionen. Die Szene ist vorhanden – klein, aber dynamisch, offen und generationenübergreifend. Nun geht es darum, sie strukturell abzusichern.

Wenn Yasmine Heyer und Uwe Sattelkow auf der Bühne stehen, formen sich aus Bewegung eindrucksvolle Figuren – scheinbar mühelos, getragen von Präzision und Vertrauen. Was das Publikum sieht, ist zeitgenössischer Zirkus: eine poetische Verbindung aus Luftartistik, Tanz, Theater und Akrobatik. Auch organisatorisch ist Balance gefragt: Anträge schreiben, Budgets kalkulieren, Termine koordinieren. Uwe Sattelkow, 43, ist Mitbegründer und Obmann der Akrosphäre.

Bewegung braucht Raum

Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Professionalisierung der Szene ist das geplante Zirkuszentrum im Süden von Graz – am ehemaligen Taggerwerke-Areal. Die adaptierte Industriehalle mit sieben Metern Raumhöhe bietet ideale Voraussetzungen für Luftakrobatik, Trainings, künstlerische Residenzen und Veranstaltungen. „In Graz gibt es so gut wie keine geeigneten Proberäume für Zirkus“, erzählt Uwe Sattelkow. Der Verein wich bislang auf improvisierte Räume aus – oder realisierte Produktionen gemeinsam mit nationalen und internationalen Partner:innen, unter anderem in Dornbirn oder Frankreich. Mit dem neuen Zentrum stünde Graz erstmals ein dauerhaft nutzbarer Ort zur Verfügung – künstlerisch, organisatorisch und infrastrukturell geeignet. Das Nutzungskonzept steht, die Stadt Graz beteiligt sich an einer Teilfinanzierung – doch eine längerfristige Unterstützung des Landes Steiermark blieb bisher aus.

Zwar wurde das Projekt als „förderwürdig“ eingestuft, dennoch lehnte das Land eine Jahresförderung ab – mit Verweis auf Unsicherheiten beim Bezug der Halle. „Ursprünglich war der Einzug mit Jahresbeginn 2025 geplant, später wurde März genannt – aktuell rechnen wir mit Juni“, sagt Uwe Sattelkow. „Die Verzögerung liegt außerhalb unseres Einflussbereichs. Ich verstehe, dass der Zeitpunkt nicht ideal war, aber wieso man uns gleich auf null gesetzt hat, ist für mich nicht nachvollziehbar.“

 

Akrosphäre betreibt mit Dada Zirkus gemeinsam das Format Dadasphäre

Akrosphäre betreibt mit Dada Zirkus gemeinsam das Format Dadasphäre, (Fotocredit: Richard Griletz)

Strukturen sichern, Potenziale nutzen

Die Arbeit der Akrosphäre basiert größtenteils auf ehrenamtlichem Engagement. „Wir haben den Anspruch, alle Kulturarbeit, die in Projekten des Vereins geleistet wird, ordentlich zu bezahlen. Noch ist das aber unrealistisch. Wir leisten gern ehrenamtliche Arbeit – das Außmaß geht aber oft über die freiwillige Grenze.“, erklärt Uwe Sattelkow. In manchen Jahren fließt ein erheblicher Teil der Fördermittel direkt zurück ins System – etwa über Mieten für öffentliche Räume oder Technikdienstleister:innen. Was fehlt, sind Mittel für den gezielten Auf- und Ausbau von Strukturen. Mit einer kontinuierlichen Landesförderung von 60.000 Euro im Jahr ließe sich der Betrieb des Zentrums absichern. Die Wirkung wäre groß: niederschwellige Angebote für alle Altersgruppen, regelmäßige Kurse, professioneller Trainingsbetrieb, internationale Gastresidenzen, Austauschformate – ein Ort, der künstlerische Arbeit auf stabile Beine stellt.

Bereits jetzt gibt es Anfragen von Künstler:innen aus dem In- und Ausland, die residieren möchten. „Aber ohne Förderung bleibt es Zukunftsmusik“, so Uwe Sattelkow. In Ländern wie Frankreich oder Kanada gehören Zirkusschulen längst zur kulturellen Infrastruktur. Graz könnte mit einem solchen Zentrum im deutschsprachigen Raum eine Vorreiterrolle einnehmen.

 

Zirkus mit Perspektive

Mit dem Festival La Strada verfügt Graz bereits über ein international renommiertes Format für zeitgenössischen Zirkus. Parallel dazu hat sich auf lokaler Ebene eine kleine, engagierte Szene etabliert. Die Akrosphäre ist ein zentraler Bestandteil dieser Entwicklung – mit wachsendem Netzwerk, stabiler Nachfrage und einem reflektierten künstlerischen Konzept. Ein festes Haus würde diese Strukturen nicht nur stabilisieren, sondern auch Raum für weiteres Wachstum schaffen . Es könnte zur Plattform für Kooperationen mit anderen Kulturinitiativen werden, für internationale Impulse und regionale Nachwuchsförderung.

„Wir wollen die zeitgenössische Zirkusszene in der Steiermark weiterentwickeln“, sagt Uwe Sattelkow. „Inklusiv und ohne Leistungsdruck.“ Auch Erwachsene ohne Vorerfahrung finden hier Zugang – „Menschen, die erst mit 50 anfangen, am Tuch zu klettern.“ Für 2025 hofft der Verein, den Betrieb über Projektförderungen zu sichern. Für 2026 wurde um eine Mehrjahresförderung angesucht.

Sein Blick bleibt trotz Unsicherheit nach vorn gerichtet: Uwe Sattelkow glaubt an einen Zirkus, der mehr ist als Bewegung – ein Raum, der dem Egoismus die Leichtigkeit entgegensetzt und aus Begegnung Gemeinschaft erschafft.

Natalie Pinter, Ines Handler und Zoe Borzi von Cinema Talks.

Natalie Pinter, Ines Handler und Zoe Borzi von Cinema Talks. (Fotocredit: Cinema Talks)

Cinema Talks – junges Kino für alle

Sechs Jahre lang war das Kurzfilmfestival Cinema Talks ein Fixpunkt im alternativen Kulturkalender von Graz. Gegründet von einem jungen Team – Zoe Borzi, Ines Handler, Natalie Pinter und Jonathan Steininger – verfolgte das Festival von Anfang an ein klares Ziel: internationale Kurzfilme abseits gängiger Verwertungskanäle einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen – niedrigschwellig, kostenlos, thematisch vielfältig. Nun steht das Projekt vor dem Ende.

„Wir haben uns von Anfang an um faire Zugänge bemüht – für das Publikum wie auch für die Filmschaffenden“, erzählt Zoe Borzi, Absolventin der HTBLVA Ortwein, Film und MultimediaArt, wie auch die anderen Gründungsmitglieder. „Aber das System lässt an vielen Stellen keine nachhaltige Weiterarbeit zu.“ Zwar wurde Cinema Talks von verschiedenen Stellen gefördert, doch der Wunsch nach Professionalisierung – etwa durch faire Bezahlung der Mitwirkenden – führte zuletzt nicht zu mehr Unterstützung, sondern zu Kürzungen. Die Konsequenz: 2025 wird das Festival zum letzten Mal in seiner bisherigen Form stattfinden. Danach sind nur noch zwei kleinere Formate pro Jahr geplant – sofern die beantragte Förderung bewilligt wird. „Wir wollen die Marke nicht ganz aufgeben“, so Zoe Borzi, „aber ein Festival in dieser Größenordnung ist für uns nicht mehr tragbar.“

Cinema Talks verbindet Kino mit Poetry Slam und bildender Kunst.

Cinema Talks verbindet Kino mit Poetry Slam und bildender Kunst. (Fotocredit: Jakob Kotzmuth)

Stimmung statt Schublade

Was als ehrenamtliches Projekt begann, wurde im Lauf der Jahre zunehmend professionell aufgezogen. Das zuletzt nur noch dreiköpfige Team sichtete jährlich rund 1.700 Filme, aus denen kuratierte Filmblöcke entstanden. Das Besondere: Die Filme wurden nicht nach Genre, sondern nach Stimmung kategorisiert – etwa „extraordinary“, „social“ oder „inspiration“. Dieses Konzept fand Anklang – auch beim Publikum. Schüler:innen, Studierende, ältere Filmfans – viele fanden ihren Weg zum Festival. Im Durchschnitt lag das Alter des Publikums zwischen 15 und 22 Jahren – ein Profil, nach dem sich andere Veranstalter:innen die Finger lecken würden.

Hinter den Kulissen jedoch blieb die Bezahlung prekär. Während das Kernteam hunderte Stunden pro Jahr investierte, reichten die Förderungen kaum für angemessene Gagen. Die Entscheidung, sich an Fair-Pay-Standards zu orientieren, führte zu einem Dilemma: Projekte, die diese Standards nicht einhielten, wurden abgelehnt – jene, die sie einforderten, galten als zu teuer. „Wir haben getan, was uns geraten wurde – professionelle Kalkulation, klare Strukturen – und mussten dann erleben, dass das nicht aufgeht“, sagt Zoe Borzi.

Besonders hart traf das Team die Absage der Film Commission Graz, die das Festival in den ersten Jahren unterstützt hatte und nun selbst stark von Kürzungen betroffen ist. Auch andere Förderstellen reduzierten ihre Beiträge oder forderten zusätzliche Unterfinanzierung – ein Widerspruch in sich „Dass ein Ehrenamt das auffangen soll, war für uns keine Option mehr“, so Zoe Borzi.

Kurzfilmfestival Cinema Talks steht vor dem Aus

Kurzfilmfestival Cinema Talks steht vor dem Aus. (Fotocredit: Cinema Talks)

Sag zum Abschied ganz laut Servus

Das Festival war stets bewusst barrierearm gestaltet. Eintritt auf Spendenbasis, einfache Sprache, keine Zugangshürden. Das war nicht nur ein inklusives Konzept, sondern auch ein politisches Statement. Dass ein solches Modell langfristig schwer tragbar ist, zeigt sich nun deutlich. Dennoch: Die Reaktionen aus dem Umfeld sind durchwegs positiv. Viele Menschen melden sich, wollen helfen, spenden, mitarbeiten. „Das zeigt, welchen Stellenwert das Festival in der Stadt hat“, sagt Zoe Borzi. Eine Gemeinnützigkeit, die vom System bislang nicht ausreichend honoriert wurde.

Ob sich das noch ändert, bleibt offen. Sicher ist nur: Vom 14. bis 18. Mai 2025 findet die letzte große Ausgabe des Festivals statt. Danach endet ein Projekt, das in Graz ein neues Publikum für den Kurzfilm gewonnen und jungen Filmschaffenden eine Bühne geboten hat – mit viel Engagement, aber unter Bedingungen, die auf Dauer nicht tragbar waren.

Gruppenfoto von fast allen Mitgliedern des Kunstverein Roter Keil.

Gruppenfoto von fast allen Mitgliedern des Kunstverein Roter Keil. (Fotocredit: Roter Keil)

Der Rote Keil: Kunst braucht Platz – und Strom

Der Kunstverein Roter Keil ist eine Art Künstlerkolonie mit wechselndem Zuhause. Gegründet wurde der Verein 2012 aus einem Zusammenschluss von Absolvent:innen des Bildhauerei-Zweigs der HTBLVA Ortwein. Bildhauer:innen benötigen vor allem eines: Platz – und für ihre oft größeren Arbeiten auch tatkräftige Unterstützung. Gemeinsames Schaffen motiviert, inspiriert, fördert den künstlerischen Austausch und schafft wichtige Netzwerke. Aktuell ist das Gemeinschaftsatelier in Graz-Eggenberg, in der Vinzenzgasse 49, untergebracht. In der geräumigen Halle mit gutem Tageslicht sind der kreativen Entfaltung kaum Grenzen gesetzt. Es gibt eine Glasbläserei, eine Nähwerkstatt, eine Dunkelkammer für Siebdruck sowie einen Platz zum Schweißen. Die Bezeichnung „Kunstlabor“ gefällt dem Roter Keil-Mitglied Patrick Hämmerle nicht schlecht – gut gelaunt erzählt er, dass hier eigentlich jede:r schon mit allen Techniken experimentiert hat.

Vernissage in der Keil Gallery.

Vernissage in der Keil Gallery. (Fotocredit: Roter Keil)

Antielitärer Kunstraum in Gries

Der Verein zählt rund 20 Mitglieder und wurde von Paul Lässer und Markus Eero Teuschl ins Leben gerufen. Finanziert werden Atelier und Ausstellungsräume durch Mitgliedsbeiträge (70 Euro monatlich), Förderungen, einen jährlichen Weihnachtsmarkt mit Kunst und Kunsthandwerk sowie durch Solidaritätsveranstaltungen. Der Rote Keil möchte Kunst niedrigschwellig präsentieren und auch ein Publikum jenseits der üblichen Kunstszene erreichen. „Wir wollen nicht nur Ältere, Akademiker:innen oder Jugendliche ansprechen – sondern alle. Jeder soll etwas finden können, das ihn interessiert“, betont Amalija Lalic Stanic. Deshalb kann auch einmal ein Schau-Boxkampf eine Ausstellung eröffnen oder eine Vernissage während einer Skate-Show stattfinden. „Damit auch Leute kommen, die sich sonst nicht so für Kunst interessieren, machen wir auch Konzerte oder After-Show-Partys“, ergänzt Obmann Markus Eero Teuschl. Gute Beziehungen zur Nachbarschaft sind dem Verein ebenso wichtig wie der Austausch mit anderen Kulturinitiativen wie dem Freien Atelier Schaumbad oder dem Kunstraum 117.

Auch der Rote Keil ist von den jüngsten Kürzungen betroffen. Die Landesförderung wurde um rund 70 Prozent auf 8.772,- Euro reduziert. Diese Entscheidung trifft vor allem die Keil Gallery: 2020 in einer aufgelassenen KFZ-Werkstätte in der Idlhofgasse eröffnet, diente sie als niederschwelliger Ausstellungsraum. Später folgte der Showroom Griesplatz, seit dem Vorjahr wurde die ehemalige Hornig-Zentrale bespielt, wo auch der Designmonat Graz stattfand. Die Galerie verfolgte ein gemeinschaftlich kuratiertes Programm: Gruppenausstellungen, Gastkünstler:innen, Stipendiat:innen des Landes – sogar eine Schau mit Arbeiten von Inhaftierten aus Guantánamo fand hier Platz. Statt des Verkaufs stand die Vermittlung im Vordergrund. Die großen Fensterflächen ermöglichten spontanen Zugang für Passant:innen. Anders als viele andere Offspaces verfügte die Keil Gallery über grundlegende Infrastruktur: Heizung, Wasser, Toiletten.

Alles wurde von den Mitgliedern freiwillig organisiert: Aufsicht, Vermittlung, selbst die Renovierung der Galerie erfolgte in Eigenleistung. Doch nun müssen die Räume bis zum Sommer geräumt werden. Damit verschwindet nicht nur eine wertvolle Ausstellungsfläche und ein Ort des Austausches, sondern auch ein zentraler Raum für niedrigschwellige Erstkontakte mit zeitgenössischer Kunst im Bezirk Gries – ganz ohne Konsumzwang. Für die Nutzung mussten bisher nur Betriebs- und Stromkosten bezahlt werden. Doch nach den Kürzungen ist selbst das nicht mehr tragbar. „Die Arbeitsplätze im Atelier sind einfach wichtiger“, so Markus Eero Teuschl.

Kunst und Boxkampf am Griesplatz 2021.

Kunst und Boxkampf bei einer Ausstellung im Showroom am Griesplatz 2021. (Fotocredit: Roter Keil)

Spenden hilft

Mit der Schließung der Galerie verliert Graz eine seltene Schnittstelle zwischen junger Kunst, Stadtteilentwicklung und kultureller Bildung. Der Rote Keil bot regelmäßig Räume für Styria-Artist-in-Residence-Stipendiat:innen (St.A.i.R.) und Praktikumsplätze für HTL-Schüler:innen und Studierende der Kunstgeschichte. Ohne die Galerie ist das nicht mehr möglich. Wie es weitergeht, ist unklar. Fest steht: An Aufgeben denkt man beim Roten Keil nicht. Aktuell läuft ein Spendenaufruf auf der Vereinswebseite – jeder Beitrag hilft, damit der Kunstverein handlungsfähig bleibt und seine Arbeit fortsetzen kann.

Informationen zu den Vereinen

Der Verein Akrosphäre mit aktuell rund 120 aktiven Mitgliedern fördert den zeitgenössischen Zirkus in Graz und der Steiermark durch Aktivitäten vor Ort und Vernetzung mit der internationalen Szene. In den letzten Jahren konnten abendfüllende Produktionen (Xpect, ConTakt), Projekte und Events (Akrobatikfestival, Galashows, Evening of Wonders, Fest der Zirkuskünste, Beiträge zum Lendwirbel, Kooperationen mit La Strada, etc.) realisiert werden. Für 2025 ist der Aufbau eines Zentrums für zeitgenössischen Zirkus in Graz geplant, das eine Vorreiterrolle für den noch jungen zeitgenössischen Zirkus in Österreich einnehmen soll.

Cinema Talks ist ein Filmfestival, das seit 2019 an vier Tagen internationale und heimische Kurzfilme zeigt. Vor den Filmscreenings gibt es einen Poetry-Slam, im Kino eine Ausstellung mit Arbeiten von jungen Künstler:innen. Zum Festival gehört auch ein Wettbewerb mit Preisen. Die oft international besetzte Jury besteht meist aus jungen Filmschaffenden. Das Rahmenprogramm umfasst After-Show-Partys, Brunch oder einen Vintage-Flohmarkt im lauschigen Innenhof des Schubartkinos. Bis zum Vorjahr gab es noch einen eigenen Vormittagsblock für Schulen.

Der Kunstverein Roter Keil wurde im Jahr 2012 als Gemeinschaftswerkstatt gegründet und hat sich seitdem als Ort des künstlerischen Experimentierens und Schaffens etabliert. Der gemeinsame Arbeitsort hat zur Bildung einer lebendigen Community geführt - im guten Austausch mit der Nachbarschaft und anderen Institutionen.