Wo Tiere Geschichten erzählen
Kurz notiert: Das Programm von PSALM 2025
Text: KUMA-Redaktion - 10.01.2025
Wenn der April 2025 naht, erhebt das Grazer Osterfestival PSALM einmal mehr seine Stimme – und diesmal gehört sie den Tieren.
Moritz Weiß und seine Klezmer Partie. (Credit: Nicola Milatovic)
Die Ostergeschichte neu gedacht
Ein Esel, der Bescheidenheit und Treue symbolisiert, eröffnet die Erzählung: Arianna Savall und ihr Ensemble Hirundo Maris widmen ihm am Palmsonntag ein Konzert, das mittelalterliche und moderne Klänge vereint. Von der Krippe in Bethlehem bis zum Einzug in Jerusalem wird der Esel zum roten Faden der Geschichte. Doch nicht nur der Esel hat seinen großen Auftritt. Das Lamm, ein Symbol für Opfer und Erlösung, nimmt am Gründonnerstag mit den Gesualdo Six aus London eine zentrale Rolle ein. Ihre bewegenden Karwochen-Lamentationen umrahmen die Passion Jesu.
Ein weiteres Highlight ist der Karfreitag, an dem Michael Hofstetter mit dem Recreation-Orchester und internationalen Solist:innen Pergolesis "Stabat Mater" und Werke von Johann Joseph Fux präsentiert. Die tragische Schönheit dieser Musik lässt die Zuhörenden die Trauer um das Opfer am Kreuz nachfühlen. Am Ostersonntag wird die Stimmung dann freudig: Der „Ochse auf dem Dach“, musikalisch inspiriert von Darius Milhaud, tanzt durch ein jazzig-klassisches Konzert mit Werken von Händel, Gershwin und Cole Porter.
Sopran Miriam Kutrowatz. (Credit: Piotr Markowski)
Kinderzimmer für die Kleinen
Doch nicht nur für die Großen bietet das Festival Besonderes. Für Kinder von drei bis sechs Jahren wird die Geschichte des übermütigen „Regenbogenfischs“ in einem Sitzkissenkonzert erzählt. Christoph Steiner bringt den schillernden Meeresbewohner im Palais Attems zum Leben, musikalisch begleitet von Anna Tropper-Lener und Alexander Christof.
Klezmerklänge und Zugvögel entführen das Publikum am 14. April in eine andere Welt: Moritz Weiß und seine Styrian Klezmore Pocket Band erzählen vom Aufbruch und den Abenteuern der jüdischen Gemeinde aus Osteuropa. Einen weiteren Höhepunkt setzt Miriam Andersén am 15. April mit nordischen Fabeln und Legenden – von Bären, Raben und Lindwürmern, musikalisch untermalt von faszinierenden Klängen aus Skandinavien.
Am Ostermontag lädt der Männergesangsverein Walhalla zum Seidlwirt zu einer musikalischen Reise mit den Comedian Harmonists ein. Lieder wie „Der Maskenball im Gänsestall“ versprechen einen heiteren Abschluss des Frühlingsfestivals.
Kinder lauschen beim Sitzkissenkonzert im Styriarte.STUDIO im Palais Attems. (Credit: Nicola Milatovic)
Ein tierisches Nachspiel im Advent
PSALM endet 2025 nicht im Frühling: Am 30. November kommt Benjamin Brittens Kinderoper „Noye’s Fludde“ auf die Bühne der Helmut List Halle. Rund 150 Jugendliche aus der Steiermark gestalten diese besondere Inszenierung, in der die Tiere Noahs Arche in all ihrer Vielfalt lebendig werden. Simon Windisch leitet das Projekt, das Jung und Alt gleichermaßen begeistern wird.
Kinder bei der Aufführung von Brittens Kinderoper 1959. (Credit: KK)
PSALM 2025: Details und Tickets
Die Hauptkonzerte finden um 19 Uhr in der Helmut List Halle statt, mit einer Einführung um 18.40 Uhr. Die Kinderkonzerte im Palais Attems starten zu drei Terminen um 11, 14 und 17 Uhr. Für die Aufführungen von „Noye’s Fludde“ am 30. November gibt es zwei Möglichkeiten: 11 und 15 Uhr. Tickets sind über das Styriarte-Kartenbüro (Sackstraße 17, Graz) oder online unter styriarte.com erhältlich. Die Preise reichen von 20 bis 58 Euro, mit Ermäßigungen für Jugendliche und Ö1-intro-Mitglieder. Das Kinderkonzert kostet 15 Euro für Kinder und 25 Euro für Erwachsene. Ein Viererabo, das vier Veranstaltungen nach Wahl umfasst, ist für 116 Euro erhältlich. PSALM 2025 bietet Platz für rund 6.000 Besucher:innen. Mit einem Budget von 200.000 Euro, unterstützt von Stadt Graz und Land Steiermark, setzt das Festival erneut Maßstäbe für Kreativität und kulturelle Vielfalt. Weitere Informationen gibt es auf styriarte.com.
Sujet des Osterfestivals PSALM 2025 - "Alle unsre Tiere" (unter Verwendung von steinzeitlicher Höhlenkunst) Credit: Luisa-Christin Kaßler